Interview: Putins Tochter über den Wert des Lebens

interview: putins tochter über den wert des lebens

Maria Woronzowa ist die erstgeborene Tochter von Wladimir Putin.

Über Wladimir Putins Kinder ist wenig bekannt. Bestätigt ist, dass er zwei Töchter aus erster Ehe hat. Seine Erstgeborene hat nun ein seltenes Interview gegeben – und verwundert mit ihren Aussagen.

Das Leben von Maria Woronzowa ist ein Staatsgeheimnis. Russlands Machthaber spricht nicht über die studierte Ärztin oder ihre jüngere Schwester Katerina Tichonowa. Putins Privatleben ist tabu, russische Journalisten wissen das.

Russland, der „menschenzentrierte“ Staat

Doch nun spricht eine seiner Töchter. Mitten im barbarischen Angriffskrieg ihres Vaters gegen die Ukraine bezeichnete die 38-jährige Woronzowa Russland als einen „menschenzentrierten“ Staat. Das berichtet die Nachrichtenseite Agentstvore.

Ein Clip des Interviews:

„Für uns ist der Wert des menschlichen Lebens ein höchster Wert“, sagte Woronzowa demnach in dem Gespräch, das wohl Mitte Dezember aufgezeichnet worden ist. Das Gespräch führte sie mit „Medtech.Mocsow“, einer gemeinnützigen Organisation, die dem Moskauer Bürgermeisteramt angegliedert ist.

Woronzowas Traum der Selbsterkennung

Putin terrorisiert seit Kriegsbeginn nicht nur die Ukrainer, sondern auch seine eigene Bevölkerung. Die Propagandamaschinen laufen auf Hochtouren, freie Meinungsäußerungen existieren de facto nicht mehr.

Russen werden seit knapp zwei Jahren an der Front verheizt. Schätzungen zufolge sollen auf beiden Seiten insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen gestorben oder verletzt worden sein. Wer Putins Krieg kritisiert, muss mit drastischen Strafen rechnen. Politische Gegner werden eingeschüchtert, weggesperrt oder getötet. Woronzowa findet aber: „Russland ist eine auf den Menschen ausgerichtete Gesellschaft.“

Sie fügte hinzu: „Ich träume davon, dass die Menschen die Möglichkeit haben, sich selbst zu erkennen, damit wir uns alle besser verstehen und besser kommunizieren können.“ Ein Traum, den ihr Vater offensichtlich nicht teilt. Den Krieg erwähnte sie nicht, stattdessen sprach sie über ihre Leidenschaften.

Die Erstgeborene dozierte über den weltweiten medizinischen Fortschritt. Über ihre literarischen, musikalischen und sportlichen Interessen. Selbst in ihrer Freizeit lese sie wissenschaftliche oder medizinische Literatur. Alles, was schön ist, inspiriere sie: „Gemälde, Museen, Theater, Musik“.

Was ist über Woronzowa bekannt?

Auch in diesem Gespräch wird das Kreml-Protokoll streng eingehalten. Über ihren Vater spricht sie nicht. Putin hat öffentlich nie zugegeben, dass es sich bei ihr und Tichonowa um seine Töchter handelt.

Während einer seiner Marathon-Pressekonferenzen im Jahr 2015 wich er Fragen zur Identität seiner Kinder aus. „Meine Töchter leben in Russland und haben nur in Russland studiert, ich bin stolz auf sie“, sagte er. „Sie sprechen fließend drei Fremdsprachen. Ich rede mit niemandem über meine Familie.“

Töchter auf Sanktionslisten

Außerhalb Russlands verhallt seine Vorgabe. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden Putins Töchter Woronzowa und Tichonowa auf die Sanktionslisten der EU, Großbritanniens und der USA gesetzt, ihr Vermögen wurde eingefroren und ein Einreiseverbot verhängt.

Aus der offiziellen Putin-Biografie auf der Kreml-Website ist Folgendes zu erfahren:

  • 1985 kam seine Erstgeborene auf die Welt.
  • Kurz danach zog die Familie nach Dresden, wo Putin als KGB-Agent arbeitete.
  • 1986 kam in der ehemaligen DDR seine zweite Tochter Katerina auf die Welt.
  • Die Mutter der Schwestern ist Ludmila Putina, von der sich der Staatschef 2013 scheiden ließ.

Schließlich verstecke Putin sein Vermögen „bei seinen Familienmitgliedern“, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington.

Putin ist Großvater

2020 stellte Putin in einem Interview klar, dass er sich wegen „Sicherheitsproblemen“ nicht über seine Familie äußern wolle. Zugleich ließ er die Öffentlichkeit jedoch wissen, dass er Großvater sei. Die Zahl seiner Enkel nannte der Machthaber allerdings nicht. „Ich habe Enkel, ich bin glücklich“, sagte er. „Sie sind sehr gut, so nett. Ich verbringe gerne Zeit mit ihnen.“

Woronzowa leitet ein Gen-Forschungsprogramm an der Staatlichen Lomonossow-Universität in Moskau, das US-Angaben zufolge „von Putin persönlich beaufsichtigt“ werde.

Sie ist zudem Mitautorin eines Buches über Wachstumsstörungen bei Kindern und Miteigentümerin der Firma Nomeko, die in Sankt Petersburg in einer Forschungsklinik das „Genom der Russen“ auf pathogene Schwachstellen und Behandlungsmöglichkeiten erforschen soll.

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