Elektromobilität: Tesla legt Produktion in Grünheide für vier Tage still
Tesla-Werk in Grünheide: Auch im deutschen Werk müssen Mitarbeiter gehen. data-portal-copyright=
Der Elektroautobauer rüstet sich für die angekündigten Demonstrationen gegen die Werkserweiterung. Alle Mitarbeitenden müssen verpflichtend ins Homeoffice.
Wegen der angekündigten mehrtägigen Proteste gegen die Tesla-Erweiterung in Grünheide schickt der Elektroautobauer am Freitag alle Mitarbeitenden verpflichtend ins Homeoffice. Das teilte Tesla der Belegschaft in einer E-Mail vom Montag mit, die dem Handelsblatt vorliegt. Für Beschäftigte in der Fahrzeugfertigung gelte der Freitag als Brückentag.
Die Produktion ende mit der Spätschicht am Mittwoch und beginne erst wieder mit der Nachtschicht am Sonntag. „Ohne explizite Anweisung und Genehmigung Eurer Führungskraft ist kein Zugang zum Gelände oder der Fabrik möglich“, heißt es in der Mail. Das gelte auch für alle Lieferanten und Auftragnehmer.
Zwischen Donnerstag und Sonntag würden zudem keine Busse und Züge von und zum deutschen Tesla-Werk verkehren. Tesla begründete die Maßnahmen mit den polizeilichen Maßnahmen im Zuge der Proteste und „der entsprechenden Empfehlung der zuständigen Behörden“.
Tesla stößt mit Werkserweiterung auf Widerstand
Aktivisten haben für die kommende Woche mehrere Protestaktionen gegen die von Tesla geplante Werkserweiterung in Grünheide angekündigt, darunter auch eine Kundgebung vor den Toren der Fabrik am Freitag. Damit wollen sie unter anderem die Rodung einer Waldfläche stoppen. Die Polizei geht von einem größeren Einsatz aus, rechnet aber bislang nicht mit Ausschreitungen.
Gegen die Erweiterung des Tesla-Werks gibt es schon länger Widerstand. Umweltaktivisten besetzten ein Waldstück in der Nähe der Fabrik. Sie werden von der Bürgerinitiative Grünheide unterstützt. Die Mehrheit der Anwohner hatte sich in einer Umfrage gegen den Ausbau ausgesprochen.
Das Votum ist nicht bindend, über den Ausbau entscheidet das Land Brandenburg. Bei einem Besuch der Fabrik in Grünheide hatte Tesla-Chef Musk im März gesagt, dass er an Ausbauplänen festhalte. Tesla will das Werksgelände in mehreren Schritten um 120 Hektar ausbauen.
Bisher unbekannte Täter hatten Anfang März auf einem Feld in Ostbrandenburg Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung der Tesla-Fabrik in Grünheide ist.
Die linksextreme Vulkangruppe erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich, der die Produktion in dem Werk mehrere Tage lang lahmlegte. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.