Zwei Männer wegen mutmaßlicher Spionage für Russland verhaftet

Die Polizei hat am Mittwoch in Bayreuth zwei mutmaßliche Agenten mit Verbindung zu Russland verhaftet. Sie stehen im Verdacht, potenzielle Anschlagsziele ausgekundschaftet zu haben – darunter auch Einrichtungen der US-Streitkräfte in Deutschland.

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Zwei Männer wegen mutmaßlicher Spionage für Russland verhaftet

Die Generalbundesanwaltschaft hat zwei mutmaßliche russische Agenten verhaften lassen. Das teilten die Behörden am Donnerstag mit. Zuerst hatte der „Spiegel“ berichtet.

Die deutsch-russischen Staatsangehörigen Dieter S. und Alexander J. seien in Bayreuth von Beamten des mit den Ermittlungen beauftragten Bundeskriminalamtes festgenommen worden, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Zudem seien die Wohnungen und Arbeitsplätze der Beschuldigten mit Unterstützung des bayerischen Landeskriminalamts durchsucht worden.

Beide seien dringend verdächtig, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Dieter S. werden zudem die Verabredung zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie zur Brandstiftung, Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und sicherheitsgefährdendes Abbilden militärischer Anlagen, die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen.

Außerdem bestehe der dringende Verdacht, dass Dieter S. zwischen Dezember 2014 und September 2016 in der Ostukraine als Kämpfer einer bewaffneten Einheit der „Volksrepublik Donezk“ („VRD“) tätig war und in diesem Zusammenhang über eine Schusswaffe verfügte.

Die deutsche Unterstützung der Ukraine sollte unterminiert werden

Bei einem der ausgespähten Objekte soll es sich um eine Einrichtung der US-Armee im bayerischen Grafenwöhr gehandelt haben. Dort befindet sich unter anderem ein bedeutender Truppenübungsplatz, auf dem die US-Armee ukrainische Soldaten ausbildet, etwa an Abrams-Kampfpanzern.

Laut Generalbundesanwalt steht Dieter S. in Kontakt zu einer Person, die an einen russischen Geheimdienst angebunden sei. Mit dieser Person habe sich der Beschuldigte seit Oktober 2023 über mögliche Sabotageaktionen in der Bundesrepublik Deutschland ausgetauscht. Die Aktionen sollten insbesondere dazu dienen, die aus Deutschland der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete militärische Unterstützung zu unterminieren. Vor diesem Hintergrund habe sich der Beschuldigte seinem Gesprächspartner gegenüber bereit erklärt, Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte in Deutschland zu begehen.

Zur Vorbereitung darauf habe Dieter S. Informationen über potenzielle Anschlagsziele gesammelt, darunter auch Einrichtungen der US-Streitkräfte. Alexander J. habe ihm spätestens ab März 2024 dabei geholfen. Einige der ins Visier genommenen Objekte habe Dieter S. vor Ort ausgekundschaftet, wobei er Fotos und Videos, etwa von Militärtransporten und -gütern, angefertigt habe. Die gesammelten Informationen habe er an seinen Gesprächspartner übermittelt.

Dieter S. sei am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden, der den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet habe, hieß es aus Karlsruhe. Alexander J. solle am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

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