Krawalle in Papua-Neuguinea wegen Panne bei Gehaltszahlungen

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Plünderungen am Mittwoch in der Hauptstadt Port Moresby

Nach einer technischen Panne bei der Auszahlung von Gehältern an Staatsbedienstete ist es in Papua-Neuguinea zu Unruhen gekommen. Den Sicherheitsbehörden zufolge wurden bei den Krawallen am Mittwoch mindestens 15 Menschen getötet. Die Lage war offenbar außer Kontrolle geraten, weil Polizisten und andere Sicherheitskräfte streikten, nachdem ihnen nur etwa die Hälfte der üblichen Gehälter ausgezahlt worden war.

In der Hauptstadt Port Moresby demonstrierten die Betroffenen anfänglich friedlich. Es kam jedoch auch zu Vandalismus und Plünderungen. Die Menschen brachen in Geschäfte und Einkaufszentren ein und setzten Fahrzeuge und Gebäude in Brand. Bilder zeigten Plünderer, die mit verschiedenen Waren gefüllte Einkaufswagen vor sich herschoben. Rauchschwaden stiegen über der Stadt auf. „Moresby brennt“, titelte am Tag danach die Zeitung „The National“.

Die Regierung von Ministerpräsident James Marape rief das Militär zu Hilfe. Am Donnerstag patrouillierten Soldaten und Polizei gemeinsam durch Port Moresby. „Die Polizei hat gestern in der Stadt nicht gearbeitet. Die Menschen hatten die Rechtlosigkeit ausgenutzt, nicht alle Menschen, aber in einigen Gegenden unserer Stadt“, sagte Marape dem australischen Sender ABC zufolge.

Der Polizeichef David Manning sagte laut der Zeitung „The National“, die Auszahlungspanne habe „viele Menschen verletzt“. „Das hätte nicht passieren dürfen. Es ist respektlos gegenüber den Polizeibeamten und anderen betroffenen Mitarbeitern des öffentlichen Diensts.“ Der ausstehende Lohn soll der Regierung zufolge mit dem nächsten Gehalt ausgezahlt werden. Viele der Betroffenen hatten offenbar eine plötzliche Steuererhöhung als Grund für die gekürzten Gehälter vermutet.

Analysten zufolge ereignete sich die Panne in einer Zeit erhöhter wirtschaftlicher und politischer Spannungen. Viele der etwa zehn Millionen Einwohner litten unter gestiegenen Lebenshaltungskosten und der wachsenden Schere zwischen Arm und Reich. 38 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Zudem soll es Bemühungen geben, Marape unter Druck zu setzen. Gegen ihn könnte in den kommenden Monaten ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet werden.

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