Eine Seite lügt: Kreml: Chemiewaffen-Vorwurf "vollkommen unbegründet"
Benutzt Russland Chemiewaffen in der Ukraine? Diesen Vorwurf erheben Kiew und Washington. Der Kreml selbst weist die Anschuldigungen weit von sich. Russland komme seinen “völkerrechtlichen Verpflichtungen” in diesem Bereich nach, heißt es in Moskau.
Der Kreml will – zumindest was Chemiewaffen angeht – die Verpflichtungen des Völkerrechts erfüllen.
Russland hat US-Vorwürfe bezüglich des Einsatzes einer Chemiewaffe in der Ukraine zurückgewiesen. Die Anschuldigungen seien “vollkommen unbegründet”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Russland komme seinen “völkerrechtlichen Verpflichtungen” in diesem Bereich nach.
Das US-Außenministerium hatte Russland am Mittwoch vorgeworfen, “die chemische Waffe Chlorpikrin gegen ukrainische Streitkräfte” unter Verletzung der Chemiewaffenkonvention eingesetzt zu haben. Der Einsatz solcher Chemikalien sei kein Einzelfall, erklärte das State Department weiter. Die russischen Truppen wollten damit vermutlich die ukrainischen Streitkräfte aus befestigten Positionen verdrängen und taktische Fortschritte auf dem Schlachtfeld erzielen.
Den US-Gesundheitsbehörden zufolge ist Chlorpikrin ein “lungenschädigendes Mittel”, das schwere Reizungen der Haut, der Augen und der Atemwege verursachen kann. Beim Einatmen besteht demnach ein Gesundheitsrisiko. Die Chemikalie wurde im Ersten Weltkrieg als Kampfstoff eingesetzt, seine Nutzung als Kampfstoff ist gemäß der Chemiewaffenkonvention verboten.
Russland hat erklärt, kein militärisches Chemiearsenal mehr zu besitzen. Das Land steht jedoch unter Druck, mehr Transparenz über den Russland vorgeworfenen Einsatz von giftigen Waffen zu schaffen. Der Einsatz von Chemiewaffen ist international geächtet.
Der ukrainische Generalstab hatte zu Jahresbeginn beklagt, dass russische Truppen das Reizgas CS gegen ukrainische Soldaten in Schützengräben einsetzten. Die Gasgranaten würden von Drohnen abgeworfen oder von der Artillerie verschossen, hieß es aus Kiew.