«Ein Generationenprojekt» – Bahnhof Luzern wird erst in den 40er-Jahren fertig
An der Luga präsentiert der Kanton Luzern, wie der Durchgangsbahnhof Luzern dereinst aussehen soll. Dies, obwohl die Bevölkerung zum Projekt kaum etwas zu melden hat.
Die beiden Tunnels mit den Leuchtstreifen finden die Messebesucher an der Luga zwar sehr cool. Aber so richtig interessiert sind Jung und Alt vor allem an der riesigen Karte in der Mitte der Sonderausstellung zum Durchgangsbahnhof Luzern. Dort wird auf einer virtuellen Map aufgezeigt, wo die neuen Bahntunnels genau hindurchführen sollen.
Denn so richtig vorstellen kann sich noch fast niemand, was in den 30er-Jahren unter der Stadt Luzern gebaut werden soll. «Es wird ein Generationenprojekt», sagt Joana Büchel, Mediensprecherin des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements des Kantons Luzern. Fertig gebaut wird das Projekt wohl erst in den 40er-Jahren sein, dies nach einer Bauzeit von elf bis 13 Jahren.
Zwei Tunnels unter der Stadt geplant
Zur Erinnerung: Luzern hat einen Kopfbahnhof, der letzte grosse in der Schweiz. Mit einer Durchmesserlinie, wie sie Zürich bereits hat, könnten die Züge von beiden Seiten her in den Bahnhof fahren. Dies geschieht unterirdisch.
Aus diesen drei Teilen besteht das Projekt.
Es ist ein Zufahrtstunnel unter der Stadt von Ebikon her geplant, der gar unter dem Seebecken hindurchführt, genannt der «Dreilindentunnel». Dazu kommt ein Tiefbahnhof mit vier Geleisen. Und schliesslich müssen die Züge unterirdisch wieder durch den «Neustadttunnel» weggeführt werden, damit sie weiter vorne an die oberirdischen Linien Richtung Norden angeschlossen werden können. Deshalb auch die beiden «Bahntunnels» an der Luga, die die Besucher zum Betreten und zum Verlassen der Sonderausstellung beschreiten können.
Bevölkerung soll auf Reise mitgenommen werden
Das Projekt existiert erst auf dem Papier. Letztes Jahr hat die SBB das Vorprojekt abgeschlossen. Über die Finanzierung und Realisierung entscheidet letztlich das Bundesparlament voraussichtlich im Jahr 2027. Die Kosten für das Projekt betragen 3,3 Milliarden Franken.
Warum nun die Bevölkerung informiert werde, obwohl sie zum Projekt nichts zu melden hat, erklärt Büchler so: «Obwohl das nationale Parlament entscheidet, ist es uns wichtig, dass die Bevölkerung weiss, was für einen Nutzen das Projekt hat und wie wichtig der Durchgangsbahnhof für die ganze Mobilität in der Zentralschweiz ist.» Die Bevölkerung soll abgeholt und mitgenommen werden «auf die Reise, die der Durchgangsbahnhof noch vor sich hat».