Naher Osten: Israels Armeesprecher: Iran hat Drohnenangriff gestartet

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Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag hat offenbar begonnen. US-Präsident Biden ruft seinen Krisenstab zusammen.

Der Iran hat einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet. Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari und iranische Staatsmedien am Samstagabend. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten. Dem israelischen Sender Channel 12 zufolge dürfte die Welle iranischer Drohnen um 02.00 Uhr (Ortszeit; 01.00 Uhr MESZ) Israel erreichen.

Das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation, hieß es in einer Mitteilung, die die Armee über Telegram versendete. Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt. Mehrere Länder hatten am Samstagabend ihren Luftraum geschlossen, darunter Jordanien, aber auch der Iran.

Der Iran hat unterdessen sein Drohgebaren verstärkt. „Das boshafte Regime wird bestraft werden“, hieß es beim offiziellen Account des iranischen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chameneiauf der Plattform X, ehemals Twitter am Samstagabend. Das Zitat stammt aus einer Rede vom vergangenen Mittwoch.

Die USA hatten das Geschehen im Nahen Osten den Tag über aufmerksam verfolgt. US-Präsident Biden war am Samstag früher als geplant ins Weiße Haus zurückgekehrt. Noch am Samstag will er sich mit seinem Krisenstab beraten, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Das Treffen soll im Situation-Room des Weißen Hauses stattfinden. Neben Verteidigungsminister Lloyd Austin und Außenminister Anthony Blinken sollen auch weitere hochrangige Regierungsvertreter teilnehmen.

Israel hatte angesichts der angespannten Sicherheitslage kurz vor dem Angriff die Alarmbereitschaft weiter erhöht: Die Armee gab neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung heraus, die zunächst von Samstagabend bis Montagabend gelten sollten. US-Präsident Joe Biden wurde im Weißen Haus erwartet, um mit seinem Sicherheitsteam über die Angriffe zu beraten.

Die militärischen Spannungen im Nahen Osten hatten sich extrem verschärft, nachdem bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das Botschaftsgelände des Irans in Syrien am 1. April zwei iranische Brigadegeneräle getötet worden waren.

Biden hatten Israel angesichts des befürchteten Angriffs des Irans die volle Unterstützung der USA zugesichert. Am Samstag erneuerte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin diese Zusicherung.