Diese Kamera kann dich auch gleich niederschiessen
Die PaintCam «Eve» ist eine Überwachungskamera mit KI und Gesichts- und Bewegungserkennung, die Paintballs auf Eindringlinge verschiesst. Wird von einem slowenischen Start-up entwickelt.
Video: watson/Lucas Zollinger
Die PaintCam Eve eines slowenischen Start-ups verleiht der Warnung
«Betreten auf eigene Gefahr» eine ganz neue Bedeutung.
Man kennt sie aus Videospielen wie «Call of Duty» oder «Cyberpunk 2077». Vollautomatische Geschütze, die von selbst das Feuer auf ihre Feinde eröffnen und Verbündete dabei verschonen. Mittlerweile sind solche Waffensysteme keine reine Fiktion mehr, so gibt es beispielsweise das SGR-A1 von Samsung in Südkorea oder das Roeh-Yoreh (deutsch: «Sieht-schiesst») aus Israel. Diese beiden Geschütze werden rein militärisch eingesetzt.
Und nun soll dieses Konzept auch für den zivilen Gebrauch, etwas weniger tödlich, bald Realität werden. Ein slowenisches Start-up entwickelt eine Überwachungskamera, die mit einer Paintball- (oder wahlweise auch Tränengas-) Kanone ausgestattet ist.
Video: watson/Lucas Zollinger
Die PaintCam Eve soll mittels Gesichtserkennung Eindringlinge bestimmen können und mit einem Lautsprechersystem eine Warnung aussprechen. Dann eröffnet sie das Feuer. So sollen diese einerseits abgeschreckt werden und andererseits soll die Polizei sie so einfacher finden. Tiere sowie die Besitzer und andere Personen, die von ihnen autorisiert werden, sollen indes vom (Farb-)Kugelhagel verschont bleiben.
Eine Kickstarter-Kampagne, um die Entwicklung der Baller-Kamera zu finanzieren, startete am 23. April. Sie läuft noch bis am 7. Juni, hat aber mittlerweile schon mehr als das Fünffache ihres Ziels erreicht.
Mit diesem Action-geladenen Trailer wird die Kamera angepriesen:Video: youtube/paintcam
Die verschiedenen Modelle sollen dereinst – je nach Specs – für 1815 bis 2730 Franken über die Theke gehen. Zusätzliche Paintball-Kugeln können für etwas mehr als 30 Franken erworben werden, ein Jahres-Abonnement für Services und Updates soll gleich viel kosten.
Was kann dabei schon schiefgehen?
Das Thema lässt aufhorchen und es stellen sich viele Fragen – vor allem, ob die Sache rechtlich wirklich standhält. Laut Srečko Dumanič, dem CEO des Start-ups, sei die Legalität von Pfefferspray von Land zu Land sehr unterschiedlich. «Paintballs bieten in vielen Regionen eine sichere und legale Alternative», meint er. Was aber, wenn deine PaintCam den Lieferfahrer deiner Pizza abknallt? Weil er taub ist – oder Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung trägt? Was, wenn sie einem Kind, das auf dem Schulweg durch deinen Vorgarten tollt, das Augenlicht nimmt? Auf solche Fragen gibt es vom Entwickler aktuell noch keine Antworten. (lzo)
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