Diese 200 Parkplätze dürfte es eigentlich gar nicht geben
Für die Frauen-EM 2025 werden im Wankdorf 200 Parkplätze abgebaut. Sie sollen zu Fussballplätzen gemacht werden.
Im Sommer 2025 kommt die Uefa-Frauen-Fussball-Europameisterschaft nach Bern. Im Stadion Wankdorf sollen vom 2. bis zum 27. Juli Sportlerinnen um den Pokal kicken. Wie ein Baugesuch einer Berner Architekturfirma offenbart, sollen hierfür sogar 200 Parkplätze entlang der Papiermühlestrasse dran glauben.
«Mit dem Bau der neuen Naturrasenfelder werden entlang der Papiermühlestrasse rund 200 Parkplätze rückgebaut», bestätigt eine Mediensprecherin der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern auf Anfrage von 20 Minuten.
Der obere Teil der Parkplätze wird komplett entfernt und die Fläche begrünt. Die neuen Naturrasenfelder sollen für den Super-League-Trainingsbetrieb genutzt werden. Nach der Frauenfussball-EM bleiben diese erst mal dort und werden laut Mediensprecherin für den Breitensport genutzt werden.
Parkplätze fallen nicht weg
Kurios: Eine Wiederherstellung der Parkplätze sei jedoch sowieso nicht vorgesehen, da sie eigentlich seit 2012 schon nicht mehr zonenkonform seien. Die Parkplätze entlang der Papiermühlestrasse bestehen bereits seit Jahrzehnten, jedoch soll das Areal nun mit dem Abbau an das Zonenreglement angepasst werden.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die 200 Parkplätze für Besucherinnen und Besucher des Areals wegfallen. Sie sollen durch die Plätze im erweiterten Parking der Neuen Festhalle ersetzt werden.
«Mit dem Bau der neuen Festhalle und dem erweiterten Parking können diejenigen Parkplätze, die aktuell nicht zonenkonform sind, im kommenden Jahr zonenkonform ersetzt werden», so die Mediensprecherin. Diese sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen werden.
Die Parkplätze sind bereits seit 2012 nicht mehr zonenkonform.
Zwei Regelungen gleichzeitig umsetzen
Aber warum wurden die Parkplätze dann nicht bereits zurückgebaut, wenn sie seit 2012 bereits nicht mehr zonenkonform sind? Hannes Rettenmund, von der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, gibt eine Erklärung: Einerseits muss sich die Stadt an die Nutzungszonenreglemente halten. Gleichzeitig ist sie dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung zu stellen.
Ein Dilemma entstehe, weil «Parkplätze, die aufgehoben werden sollen, gleichwertig ersetzt werden müssen», so Rettenmund. «Jahrelang wurde erfolglos nach möglichen Lösungen für die erforderlichen Ersatzparkplätze gesucht, zumal die bestehenden Parkplatzangebote bereits ausgelastet sind.» Durch die Umbauten für die Frauenfussball-EM 2025 bietet sich für die Stadt eine Möglichkeit, beiden Verpflichtungen nachzugehen.