Die Mitte gibt Béatrice Wertli eine zusätzliche Bühne
Im Juni feiert Béatrice Wertli ihr Comeback im Berner Stadtrat. Das Amt könnte ihr im Gemeinderatswahlkampf erhöhte Sichtbarkeit verleihen.
Mitte-Gemeinderatskandidatin Béatrice Wertli rutscht per 1. Juni in den Berner Stadtrat nach.
Promi-Rochade im Berner Stadtrat: Mitte-Fraktionschefin Milena Daphinoff tritt Ende Mai aus dem Parlament zurück und wird durch Gemeinderatskandidatin Béatrice Wertli ersetzt. «Das Comeback in der Stadtpolitik kommt schneller als erwartet», lässt sich Wertli in der Mitteilung ihrer Partei zitieren. Sie bedaure Daphinoffs Rücktritt sehr, freue sich aber ebenso sehr auf ihr neues Amt.
Die Stadtratsbühne dürfte Wertlis Kandidatur für die Stadtregierung nützen. Dennoch bestreitet Mitte-Präsidentin Laura Curau, dass hinter der Rochade ein entsprechendes Kalkül stehe. Daphinoff trete nach acht Jahren im Rat zurück, weil sie zu ihren Aufgaben als Unternehmerin und Mutter eine zusätzliche Anstellung an der Berner Fachhochschule annehme.
«Wir wären gern mit Milena Daphinoff als Bisherige in die Wahlen gegangen», sagt Curau. «Als Alternative ist es aber tatsächlich eine glückliche Fügung, dass mit Béatrice Wertli eine erfahrene Politikerin regulär nachrutschen kann.»
Nicht der einzige Wechsel
Tatsächlich landete Wertli, die bereits von 2009 bis 2013 im Stadtrat politisiert hatte, bei ihrem politischen Comeback bei den Stadtratswahlen 2020 auf dem ersten Ersatzplatz der damaligen CVP-Liste. Kurz nach den Wahlen fusionierten CVP und BDP zur Mitte-Partei.
Nach den Sommerferien kommt es in der Mitte-Fraktion zu einem weiteren Wechsel, weil dann auch Lionel Gaudy nach neun Jahren aus dem Stadtparlament zurücktritt. Damit wird dann die Hälfte der vierköpfigen Mitte-Fraktion ausgewechselt sein.
Gaudys Sitz gehe an jemanden auf der BDP-Liste, stellt Mitte-Präsidentin Curau klar. Es sei unbestritten, dass die damaligen je zwei CVP- und BDP-Sitze bis zum Ende der Legislatur bei den ursprünglichen Listen verbleiben sollen. Wer für Gaudy nachrutsche, sei derzeit noch Gegenstand von Abklärungen und Gesprächen. Auf dem ersten Ersatzplatz stünde die ehemalige Miss-Schweiz-Kandidatin Michèle Stofer.
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