DFB-Pokalfinale der Frauen: VfL Wolfsburg besiegt FC Bayern München
Die Meisterschaft mag nach München gehen, doch im Pokal bleibt Wolfsburg eine Macht: Der VfL verhindert mit einem starken Auftritt das Bayern-Double. Jule Brand nutzt einen Torwartfehler zum Führungstreffer.
DFB-Pokalfinale der Frauen: VfL Wolfsburg besiegt FC Bayern München
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben den DFB-Pokal gewonnen. Im Prestigeduell mit dem FC Bayern München setzte sich der VfL 2:0 (2:0) durch. Nationalspielerin Jule Brand traf zur Führung (14. Minute), Abwehrchefin Dominique Janssen erhöhte noch vor der Pause (40.). Für die Wolfsburgerinnen war es der zehnte Pokalsieg in Folge – und der heiß ersehnte Achtungserfolg gegen die Münchnerinnen, die in der Bundesliga ihren Meistertitel vor dem VfL verteidigen konnten.
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Entsprechend ging es am Nachmittag in Köln für Wolfsburg nicht allein um den Pokalsieg, sondern auch darum, sich zumindest ein bisschen gegen die Wachablösung an der nationalen Spitze zu stimmen. Und das gelang eindrucksvoll: Wolfsburg hatte deutlich mehr vom Ball und drückte die Münchnerinnen tief in die eigene Hälfte. Ewa Pajor sorgte nach einem Eckball erstmals für Gefahr, Bayern-Keeperin Maria Luisa Grohs war per Fußabwehr zur Stelle (11.).
Wenig später sah Grohs dann überhaupt nicht gut aus: Ein vermeintlich harmloser Distanzschuss von Brand sprang als Aufsetzer über die Handschuhe der Torhüterin, die nach dem Rückstand von ihren Mitspielerinnen aufgerichtet wurde (14.). Eine selbstbewusste Grohs war auch nötig, denn Wolfsburg blieb gefährlich: Bald-Münchnerin Lena Oberdorf kam mehrfach zu Chancen (24./33.), die Grohs vereitelte. Nach einer Kollision mit Grohs musste Oberdorf gar kurz behandelt werden, konnte aber weitermachen.
Es blieb dabei, die Bayern wackelten gehörig. Eine frustrierte Giulia Gwinn sah Gelb wegen Meckerns (36.), und noch mehr Grund zum Ärgern lieferte Janssen, die mit einem gut gesetzten Kopfball die Führung ausbaute (40.). Für die Niederländerinnen war es das letzte Spiel im VfL-Dress, sie verlängert ihren auslaufenden Vertrag nicht.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Münchnerinnen viel besser ins Spiel. Lea Schüller hatte per Kopf die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, VfL-Torhüterin Merle Frohms parierte mit einem starken Reflex (58.). Vor den Augen von Bundestrainer Horst Hrubesch sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier benötigte der FC Bayern eine Schlussoffensive, doch auch die eingewechselten Nationalspielerinnen Linda Dallmann und Sydney Lohmann konnten dem Spiel keine Wendung mehr geben.