Deutsche Windräder werden abgeschaltet: Den Preis zahlen die Stromkunden
Die Windräder in Deutschland stehen immer wieder still.
Deutschlands Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Ein Teil des Plans ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien. Bis 2030 soll der grüne Strom verglichen mit 2021 verdoppelt werden. Was die Energiegewinnung anbelangt, ist der Bund auf einem guten Weg dahin. Vergangenes Jahr lag der Anteil bei 52 Prozent. Der Großteil stammte aus Windkraftanlagen. Ausreichend Quellen sind dementsprechend vorhanden. Allerdings blockiert der langsame Netzausbau die tatsächliche Nutzung des Stroms. Windrad-Betreiber müssen teilweise ihre Anlage abschalten, da der Strom vom Netz nicht abtransportiert werden kann. Die Kosten dafür trägt der Endkunde, berichtet der mdr.de.
Grüner Strom überlastet das Netz
Das Abschalten der Windräder ist notwendig, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden. Dieser Prozess wird als „abregeln“ bezeichnet. Er führt dazu, dass grüner Strom verloren geht. Dieses Problem betrifft nachhaltige Energiequellen wie Wind-, Solar-, Wasser- und Biogasanlagen gleichermaßen. Der Netzausbau kann mit dem Wachstum Erneuerbarer Energien nicht Schritt halten. Die Genehmigungsverfahren sind zu langsam, um die notwendigen Erweiterungen rechtzeitig durchzuführen. Mitnetz, der größte Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland, erwartet eine Verdreifachung der grünen Energieerzeugung bis 2030. Das ist eine massive Herausforderung. Bisher hängt der Netzausbau Jahre hinter dem Zeitplan zurück.
Endkunde zahlt den Preis
Wenn eine Anlage keine Energie ins Stromnetz einspeisen kann, erhält der Betreiber eine Entschädigung für die entgangenen Einnahmen aus der Einspeisevergütung. Dies führe schließlich zu höheren Kosten für die Verbraucher, berichtet mdr.de weiter. Teurer Ersatzstrom aus anderen Quellen muss gekauft werden. Die Kosten für diese Entschädigung beliefen sich im letzten Jahr auf 3,1 Milliarden Euro. Sie haben sich seit 2017 mehr als verdoppelt.
Prognosen der Netzbetreiber deuten darauf hin, dass sie bis 2026 auf 6,5 Milliarden Euro jährlich steigen werden. Das führt zu höheren Stromkosten und einem insgesamt verteuerten Energiesystem. Die Kosten tragen die Endkunden über das Netzentgelt, das einen großen Teil des Strompreises ausmacht. Bis 2035 soll dieser Anteil auf etwa 23 Cent pro Kilowattstunde steigen. Der Bundesrechnungshof kritisierte in einem Sonderbericht zur Energiewende die Entwicklung der Netzentgelte. Außerdem warnte er vor Risiken für Deutschlands Wirtschaft und die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung.