Deutsche Bank, UBS, Credit Suisse, Apple - das war Montag, 05.06.2023

Jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing als Wachstumsmanager, dem Geldadel in Berlin und einem neuen Tor zum Internet.

Deutsche Bank, UBS, Credit Suisse, Apple – das war Montag, 05.06.2023

Am 24. März war sie wieder da: die Panik um die Banken. Nach dem Zusammenbruch der beiden US-Regionalbanken Silicon Valley Bank und Signature Bank und dem Notverkauf der Credit Suisse schwappte die Nervosität auch nach Deutschland über. Im Zentrum: die Deutsche Bank. Der Kurs des Geldhauses brach zeitweise um 15 Prozent ein, die Prämien für Kreditausfallversicherungen schossen in die Höhe. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing schaltete in den Notfallmodus, griff zum Telefon und versicherte wichtigen Kunden und Großaktionären, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. Keep calm! Don’t panic!

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Das Ende des Schreckens ist bekannt: Die Lage beruhigte sich für die Deutsche Bank und Europas Finanzsystem. Und für Sewing ist es der Beweis dafür, dass “wir die Bank gedreht haben und sie wieder resilient ist”. Nach mehr als zehn Jahre Dauerkrise.

Doch Sewing will nicht nur als Sanierer in die Geschichtsbücher der Bank eingehen. Als derjenige, der lediglich die Probleme der Vorgänger aus dem Weg räumt. Er will auch Baumeister sein und einen eigenen Beitrag für die Zukunft des Geldhauses hinterlassen. Dafür muss er sich nun als Wachstumsmanager beweisen. Meine Kollegin Katharina Slodczyk hat sich Sewings bisherige Perfomance angesehen und analysiert, ob der Bankenchef der Richtige für diese Aufgabe ist. Ihre Einschätzung lesen Sie hier.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

Neue Pläne bei Shopify: Die Softwarefirma des deutschen Gründers Tobias Lütke gilt als Stern am Techhimmel und war zeitweise mehr als 200 Milliarden Dollar wert. Inzwischen ist der Hype abgeflaut, Shopify ist noch rund 73 Milliarden US-Dollar wert. Im Interview mit meiner Kollegin Christina Kyriasoglou erklärt Vorstand Bobby Morrison seine neue Strategie.

Endgültige Vereinigung zweier Banken: Während Christian Sewing nach dem Bankenbeben am Wachstum der Deutschen Bank werkelt, steht die Schweizer Großbank UBS bei der geplanten Übernahme des angeschlagenen Rivalen Credit Suisse kurz vor dem Ziel: Die Notübernahme ist kompliziert, soll nun aber in einer Woche abgeschlossen sein.

Getrübte Erwartungen in der Autoindustrie: Ihre aktuellen Geschäfte beurteilt die deutsche Autoindustrie zwar positiv. Der Blick auf die mittelfristige Entwicklung scheint aber weniger optimistisch, heißt es in einer Ifo-Umfrage.

Was uns sonst noch beschäftigt hat:

Private-Equity-Milliardäre in Berlin: Der globale Geldadel der Private-Equity-Branche ist diese Woche in der deutschen Hauptstadt anzutreffen, denn vor Ort findet die “SuperReturn International” statt, die Leitkonferenz der Branche. Meine Kollegin Maren Jensen stellt Ihnen zehn der interessantesten Speaker vor.

Größte Familienunternehmer der Welt: An der Spitze des Rankings steht in diesem Jahr mal wieder der US-Händler Walmart. Die Schwarz Gruppe aus Deutschland rutscht auf Rang vier, die Familienholding des italienischen Agnelli-Clans sogar ganz aus den Top Ten. Die Analyse meiner Kollegin Alexandra Knape zeigt Unternehmen, Umsätze – und das Vermögen der Dynastien dahinter.

Was Ihnen in Ihrer Karriere helfen könnte:

Was macht eine gute Werbekampagne zu einer herausragenden? Sie berührt die Menschen und beeinflusst deren Verhalten. Um genau das am Ende auch wirklich zu erreichen, nutzen Unternehmen das sogenannte psychografische Targeting. Professorin Sandra Matz erklärt hier, wie dieses Marketing funktioniert und was es leisten kann.

Meine Empfehlung für den Abend:

Heute um 19 Uhr deutscher Zeit findet die wohl wichtigste Premiere von Apple-Chef Tim Cook statt: Bei Apples Entwicklerkonferenz WWDC am Firmensitz in Cupertino will der CEO erstmals eine Apple-Datenbrille vorstellen (hier der Stream). Sie soll das neue Tor zum Internet werden – und Apples Macht auch in der KI-Ära absichern. Wie immer hält sich der Konzern vor der Enthüllung bedeckt. Klar ist aber schon: Cook verlässt mit dem Mixed-Reality-Headset das eingeübte Apple-Playbook zur Eroberung neuer Geschäfte, denn für gewöhnlich dringt der Konzern einfach in Märkte vor, die sich bereits herausgebildet haben. Warum der Apple-Boss für die Datenbrille seine Strategie ändert und was davon zu halten ist, hat mein Kollege Jonas Rest bereits im Vorfeld für Sie aufgeschrieben.

Viele Grüße, Ihre Hannah Steinharter

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