Während Trump-Prozess: Mann zündet sich vor Gerichtsgebäude an und erleidet tödliche Verletzungen

Rettungskräfte stehen vor dem Gericht in New York, wo sich ein Mann angezündet haben soll. Brendan Mcdermid / Reuters

bso. /(dpa/Reuters) Während des laufenden Strafprozesses gegen Ex-Präsident Donald Trump hat sich ein Mann in einem Park vor dem Gerichtsgebäude in New York selbst angezündet. Am Freitag gegen 13 Uhr 30 (Ortszeit) habe sich der Mann mit einer Flüssigkeit übergossen und in Brand gesteckt, berichteten unter anderem die «New York Times» und CNN übereinstimmend, CNN zeigte zudem Live-Bilder. Die umstehenden Menschen hätten geschrien und versucht zu helfen.

Der Mann brannte mehrere Minuten lang vor Fernsehkameras, die vor dem Gerichtsgebäude aufgebaut waren, in dem der historische erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten stattfindet. «Er stand eine ganze Weile lang in Flammen», sagte ein Zeuge, der seinen Namen nicht nennen wollte, zu Reportern. «Es war ziemlich entsetzlich.»

Schliesslich seien Polizisten gekommen und hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei dann in eine Ambulanz getragen und weggefahren worden. Der Mann sei in kritischem Zustand in ein Spital gebracht worden, hiess es seitens der New Yorker Feuerwehr. Dort sei er später seinen Verletzungen erlegen, berichteten CNN und NBC unter Berufung auf die Polizei.

«Böse Milliardäre»

Gemäss Augenzeugen und Medienberichten hatte der Mann vor der Tat Flugblätter in die Luft geworfen, auf denen verschiedene Verschwörungstheorien angerissen werden. Eines dieser Flugblätter enthielt Verweise auf «böse Milliardäre». Teile, die für einen Reuters-Zeugen sichtbar waren, erwähnten Trump jedoch nicht. Die New Yorker Polizei erklärte, der Mann, der aus St. Augustine in Florida stamme, habe es offenbar nicht auf Trump oder andere an dem Prozess Beteiligte abgesehen.

«Im Moment bezeichnen wir ihn als eine Art Verschwörungstheoretiker, und dann sehen wir weiter», sagte Tarik Sheppard, ein stellvertretender Kommissar des Polizeidepartements, auf einer Pressekonferenz. In einem Online-Manifest sagte ein Mann, der den Namen des Betroffenen benutzte, er habe sich selbst angezündet, bevor er sich bei Freunden, Zeugen und Ersthelfern entschuldigte. Der Beitrag warnt vor einem «apokalyptischen faschistischen Staatsstreich» und kritisiert Kryptowährungen und amerikanische Politiker, ohne jedoch Trump herauszugreifen.

Trump-Prozess im Gebäude gegenüber

Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park, direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude, in dem derzeit der Strafprozess gegen Trump stattfindet. Das Gerichtsgebäude ist weitläufig abgesperrt, zahlreiche Polizisten sind dort im Dauereinsatz. Rundherum haben sich Dutzende Medienvertreter mit Kameras und Übertragungswagen versammelt. In dem Park dürfen sich Gegner und Befürworter Trumps zu Demonstrationen versammeln, bislang taten das an den Prozesstagen allerdings immer nur einige wenige. Das Gelände hat Barrikaden ringsherum, aber auch offene Zugänge.

Der Ablauf des Trump-Prozesses sei von dem Vorfall nicht beeinträchtigt, sagte ein Gerichtssprecher. Eine Sprecherin des Weissen Hauses sagte, es handele sich um «sehr traurige Nachrichten».