Der ZSC belebt den Geist des alten Hallenstadions – und ist nur noch einen Sieg vom Meistertitel entfernt

der zsc belebt den geist des alten hallenstadions – und ist nur noch einen sieg vom meistertitel entfernt

Die pure Lust am Leben: Der erst 19-jährige Stürmer Vinzenz Rohrer (r.) trifft zum vorentscheidenden 2:0. Michael Buholzer / Keystone

Ein nicht unwesentlicher Teil der DNA des ZSC ist in der Ära des alten Hallenstadions begründet. Einer Spielstätte, die sein Anhang durch anarchischen, aufrührerischen Geist mit Leben füllte. Hemmungslos wurde auf den Rängen gepafft, es flogen Bierbecher auf die gegnerischen Spieler nieder. Es war ein sagenumwobener Ort, an welchem der ZSC fünf seiner neun Meistertitel gewann; eine Art rechtsfreier Raum auch.

Nach dem Umbau des Hallenstadions von 2005 wurde es deutlich ruhiger; das wilde Rock’n’Roll-Flair war passé, alles wurde gesitteter, fader auch. An manchen Abenden wähnte man sich in einem Kino, so still war es. Im Herbst 2022 ist der ZSC in die Swiss-Life-Arena nach Altstetten umgezogen. Eine moderne Hockeyarena mit riesigem Videowürfel und schöner Gastronomierendite, der mit ihrem grauen Interieur aber etwas Charme fehlt.

Der ZSC spielt noch nicht lange da, er hat in dieser Halle keinen Titel gewonnen, noch ist es keine Kultstätte, in der Helden geboren wurden. Aber das könnte sich in den nächsten Tagen ändern. Nicht zuletzt, weil am Donnerstagabend für ein paar Minuten der Geist des alten Hallenstadions zurückkehrte, als der ZSC mit dem 3:0-Sieg gegen Lausanne wieder die Führung in der Finalserie übernahm.

Die Fortsetzung der Partie war lange nicht möglich, weil immer wieder Gegenstände aufs Eis flogen

In der 28. Minute wurde gegen Derek Grant eine Zwei-Minuten-Strafe für Stockschlag ausgesprochen. Die Videobilder jedoch zeigten: Es handelte sich um eine Schwalbe des Lausanner Verteidigers Andrea Glauser. Das Publikum reagierte ungehalten – und tobte dann regelrecht. Die Fortsetzung der Partie war lange nicht möglich, weil immer wieder Gegenstände aufs Eis flogen. So, als sässe der heutige Ajoie-Trainer Christian Wohlwend in der Arena. Unvergessen, wie er vor zwei Jahren in Davos zornig Wasserflaschen aufs Eis warf.

Auch die Lausanner Spielerbank wurde mit Gegenständen eingedeckt; der frühere ZSC-Profi Ronalds Kenins lieferte sich deshalb feurige Wortgefechte mit Zuschauern. Der ZSC-Coach Marc Crawford sagte später: «Ich habe diese Arena noch nie so erlebt. Es war regelrecht elektrisierend.» Und Chris Baltisberger, dem es nach 14 Jahren im ZSC nicht an Vergleichsmöglichkeiten mangelt, sagte: «Die Energie im Stadion war einzigartig.»

Seiner Mannschaft gelang es, aus dieser kollektiven Gefühlseruption Kraft zu ziehen. Zunächst überstand der ZSC das Unterzahlspiel schadlos. Und kurz darauf führte er mit einem Doppelschlag innert 51 Sekunden die Entscheidung herbei. Den Siegtreffer erzielte Juho Lammikko, der den Torhüter Connor Hughes mit einem Verlegenheitsschuss bezwang. «Ich habe eigentlich gar nicht versucht, ein Tor zu erzielen», sagte der zweifache finnische Weltmeister freimütig.

Zwei Tage zuvor in Lausanne waren es die Patzer von Hughes’ Gegenüber Simon Hrubec gewesen, die die Niederlage des ZSC eingeleitet hatten. In Spiel 5 zeigte der tschechische Goalie eine eindrückliche Reaktion, ganz so wie Crawford das prophetisch vorausgesagt hatte. Für jedes Zu-Null-Spiel erhält Hrubec eine Sonderprämie – und muss der ganzen Mannschaft Donuts spendieren. Lammikko erzählte: «Er wohnt direkt neben einem Coop, von da bringt er die Dinger immer mit. Ich habe sie noch nie probiert. Am Vormittag esse ich nicht gerne Süsses. Und nach dem Training sind immer schon alle weg . . .» Es war der bereits vierte Play-off-Shutout Hrubecs. Vermutlich könnte er es sich jetzt leisten, ein paar zusätzliche Exemplare in die Kabine zu legen, damit auch Lammikko sich daran laben kann.

Der ZSC bezahlte den Sieg teuer: Zwei Schlüsselspieler fielen früh verletzt aus

Was den ZSC nach dem Match vom Donnerstag allerdings stärker beschäftigte als kulinarische Versuchungen, war der Gesundheitszustand von zwei Schlüsselspielern: Der Verteidiger Yannick Weber und der Angreifer Rudolfs Balcers fielen schon im Startdrittel verletzt aus. Es ist unklar, ob sie am Samstagabend einsatzfähig sein werden; Crawford blieb wie im Play-off üblich vage und sagte nur: «Wir werden sehen, wie schwer ihre Blessuren sind.»

Bagatellen werden es nicht sein: Die hohe Schmerztoleranz von Eishockeyspielern ist mehr als blosse Legendenbildung. Und der 35-jährige Weber war in seiner langen, illustren Karriere noch nie Meister; wenn es irgendwie möglich gewesen wäre, hätte er weitergespielt.

Es ist das Glück des ZSC, dass er über ein derart breites Kader verfügt, damit er mögliche Absenzen abfedern kann. Mit dem kanadischen Abwehrspieler Scott Harrington (269 NHL-Einsätze) steht ein zusätzlicher Ausländer bereit. Und bei den Angreifern sass am Donnerstag Simon Bodenmann überzählig auf der Tribüne, ein langjähriger Nationalstürmer, dessen Karriere nach diesem Play-off endet.

Unabhängig davon, mit welchem Personal der ZSC am Samstag nach Lausanne fährt: Die Aufgabe bleibt knifflig. Auch der Gegner tritt zu Hause selbstbewusster auf, weil er von einem aufgepeitschten Publikum getragen wird. Es gab in dieser Serie bisher ausschliesslich Heimsiege. Daran änderte auch der Umstand nichts, dass der Lausanne HC zuletzt erstmals einen Tag früher an den Auswärtsmatch reiste.

Psychologische Tricks dieser Art hatte der ZSC nicht nötig. Dafür konnte er sich am Donnerstag auf den Geist des alten Hallenstadions verlassen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der ZSC ihn noch einmal beschwören muss, sollte es am Dienstag in Zürich zur Belle kommen, dem alles entscheidenden siebenten Spiel.

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