Präsident lehnt Feuerpause ab: Selenskyj: Russland hat "großes Defizit" bei mehreren Waffen

Die Ukraine ist den russischen Invasoren deutlich unterlegen, was Munition angeht. Gleichzeitig entsteht durch groß angelegte Luftangriffe der Kreml-Truppen der Eindruck, dass Moskau aus allen Rohren feuern kann. Präsident Selenskyj sieht dennoch Defizite – und lehnt einen Waffenstillstand strikt ab.

Ein russischer Soldat löst auf ukrainischem Gebiet einen Schuss an einer Haubitze – vielleicht mit Munition aus Nordkorea.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Idee eines möglichen Waffenstillstands im Abwehrkampf seines Landes gegen Russlands Angriff strikt abgelehnt. Von einer Feuerpause werde nur Russland profitieren, sagte Selenskyj in Estland nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Alar Karis in Tallinn. Sie würde weder zu einem endgültigen Kriegsende noch zu einem politischen Dialog mit Russland führen.

Russland habe ein “großes Defizit” bei Drohnen, Artillerie und Raketen und könnte dann weiter aufrüsten. Es sei kein Zufall, dass sich Moskau beim Iran und bei Nordkorea mit Waffen eindecke, sagte Selenskyj. Auch gebe eine Feuerpause Russland die Chance, sich neu zu positionieren und neu zu formieren.

“Wir sehen, dass dieses Defizit ihre Widerstandsfähigkeit auf dem Schlachtfeld beeinflusst.” Die Ukraine werde nicht das Risiko eingehen, Russland zwei bis drei Jahre Zeit zu gewähren. “Es kann uns dann überwältigen, und das werden wir nicht riskieren.”

Das Staatsoberhaupt der Ukraine warb zudem noch einmal für die NATO-Mitgliedschaft seines Landes. Dies wäre nicht nur die beste Sicherheitsgarantie für die Ukraine, sondern auch für die an Russland und teils auch Belarus grenzenden baltischen Staaten und Polen.

Besuch “mehr als Dankbarkeit”

Am Vortag war Selenskyj zu seinem ersten Auslandsbesuch im Jahr 2024 nach Litauen gereist. “Dies ist mehr als nur ein Besuch der Dankbarkeit. Es ist ein Besuch des Vertrauens – des gemeinsamen Vertrauens der an Russland angrenzenden Nationen. Wir stehen zusammen und werden unsere Einigkeit nicht verlieren.”

Die Baltischen Staaten, die alle entweder an Russland oder Weißrussland grenzen, fürchten sich vor einer Invasion der Kreml-Truppen und gehören deswegen zu den größten Unterstützern der Ukraine. Aufgrund der geringen Größe und Bevölkerungszahl sind die Möglichkeiten von Litauen, Estland und Lettland jedoch begrenzt.

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