Homeoffice: Zahlreiche Deutsche-Bank-Beschäftigte protestieren wohl gegen neue Präsenzpflicht

In der Deutschen Bank tobt ein Streit über die Rückkehr ins Büro. Im Intranet gibt es laut einem Medienbericht mehr als tausend kritische Kommentare zu den Präsenzregeln, die Vorstandschef Christian Sewing verordnet hat.

homeoffice: zahlreiche deutsche-bank-beschäftigte protestieren wohl gegen neue präsenzpflicht

Homeoffice: Zahlreiche Deutsche-Bank-Beschäftigte protestieren wohl gegen neue Präsenzpflicht

Die Deutsche Bank will Mitarbeiter wieder zu mehr Arbeit im Büro verpflichten. Ab Juni sollen Führungskräfte an mindestens vier Tagen pro Woche Präsenz zeigen, alle anderen an mindestens drei Tagen pro Woche. Das Ziel: Mehr Interaktion unter den Mitarbeitern.

Doch der Vorstoß von Vorstandschef Christian Sewing und Organisationschefin Rebecca Short stößt laut einem Bericht des »Handelsblatts« auf enormen Widerstand.

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Mehr als 10.000 Beschäftigte wären der Zeitung zufolge von den Neuregelungen betroffen, mehr als 1300 von ihnen sollen sich inzwischen im Intranet der Bank über der strengen Vorgaben beschwert haben, heißt es unter Berufung auf Insider.

»In unserem Intranet gab es eine Welle von Reaktionen, die überwiegend kritisch ausfielen«, zitiert die Zeitung aus einem internen Memo von Vorstandschef Sewing und Organisationschefin Short.

Anscheinend läuft die Rückkehr ins Büro nicht für alle Mitarbeiter reibungslos. Denn die Bank hat die Bereitschaft der Belegschaft zur Heimarbeit offenbar auch genutzt, um ihre Büroflächen zu verkleinern. Nun klagen Mitarbeiter der Bank dem Bericht zufolge darüber, dass es teils schwer sei, einen Platz im Büro zu ergattern. »Natürlich schauen wir in diesem Zusammenhang auch noch einmal, ob die Situation an den einzelnen Standorten eine stärkere Büronutzung zulässt«, heißt es in dem Memo an die Belegschaft. »Dort wo es nötig ist, werden wir die Ausstattung mit Arbeitsplätzen entsprechend anpassen.«

Dem Bericht zufolge sehen die Betriebsvereinbarungen zwar schon jetzt in der Regel eine Homeoffice–Obergrenze von 40 Prozent vor – in Absprache mit Vorgesetzten sei aber auch eine Obergrenze von 60 Prozent möglich. Diese Öffnungsklausel wurde offenbar fleißig genutzt. Nun pochen Sewing und Short auf mehr »Konsistenz« und auf einen »einheitlichen Ansatz« – und verweisen dabei auch auf andere Unternehmen, die ihre Präsenzregeln verschärft haben.

Tatsächlich ist die Deutsche Bank nicht der einzige Großkonzern, der seinen Mitarbeitern strengere Homeoffice-Regeln verordnet. Auch der Autobauer Volkswagen, die Telekom und der Softwarekonzern SAP setzen auf mehr Anwesenheit im Büro.

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