Dax nahe Rekordhoch an der Börse, Feiertagshandel an Himmelfahrt mit wenig Umsätzen, Aktie von Mercedes ex Dividende
Im dünnen Feiertagshandel klettert der Dax am Himmelfahrtstag nahe Rekordhoch. Die Aktie von Infineon legt kräftig zu, Aktien von Mercedes und Vonovia werden heute ex Dividende gehandelt.
Dax nahe Rekordhoch an der Börse, Feiertagshandel an Himmelfahrt mit wenig Umsätzen, Aktie von Mercedes ex Dividende
Die Rallye im Dax geht auch am Feiertag (Christi Himmelfahrt) weiter. Der deutsche Leitindex notierte kurz nach der Eröffnung am Donnerstag leicht im Plus bei 18.557 Zählern und lag damit nur knapp unter seinem letzten Rekordhoch von 18.567 Punkten. Durch den heutigen Feiertag Christi Himmelfahrt werden Umsätze bei den Dax-Unternehmen unterdurchschnittlich niedrig bleiben. Ein neuer Dax-Rekord im weiteren Tagesverlauf ist durchaus möglich, da bereits vergleichsweise wenige Orders ausreichen, um den Dax zu bewegen.
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Infineon setzt Kursrallye fort, Mercedes und Allianz ex Dividende
Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien des Chipherstellers Infineon, die um knapp anderthalb Prozent auf 36,54 Euro vorrückten. Die Experten der US-Großbank Morgan Stanley hatten das Kursziel auf 45 von 40 Euro angehoben. Die Verlangsamung in Infineons Industrie- und Automobilgeschäft sei kurz davor, den Tiefstpunkt zu erreichen und einen Erholungskurs einzuschlagen, hieß es in der Erklärung.
Aktien von Unternehmen wie Mercedes-Benz, Allianz und Vonovia werden heute ex Dividende gehandelt. Das bedeutet, die am heutigen Tag ausgezahlte Dividende wird vom Aktienkurs abgezogen. Bei der Aktie der Allianz werden heute also 13,80 Euro, bei Mercedes Benz 5,30 Euro und bei Vonovia 90 Cent vom Aktienkurs abgezogen. Im Portfolio der Anleger ändert sich durch die Dividendenausschüttung also zunächst nichts.
Zudem werden Dividenden in Deutschland doppelt besteuert: Zunächst muss das Unternehmen den ausgewiesenen Gewinn versteuern, und dann zahlt der Anleger noch einmal Steuern auf den ausgeschütteten Gewinnanteil (Dividende).
Die Aktie von Siemens Energy war bereits am Vortag zweistellig gestiegen. Der Energietechnik-Konzern erhöhte nach einem starken zweiten Geschäftsquartal seine Jahresprognose. Nach zahlreichen Gewinnwarnungen, die es zuletzt gab, sendet das Unternehmen damit wieder bessere Nachrichten. Für das Sorgenkind, die Windkrafttochter Gamesa, wird außerdem der Sanierungsplan verschärft und der Chef ausgetauscht. Die Entwicklung im zweiten Geschäftsquartal zeuge „von der anhaltend starken Nachfrage nach unserer Energiewende-Technologie sowie ersten Erfolgen bei der Stabilisierung des Windgeschäfts“, sagte Konzernchef Christian Bruch (54). Statt um 3 bis 7 Prozent soll der Umsatz im laufenden Jahr nun um 10 bis 12 Prozent wachsen – ein Unterschied im Milliardenbereich.
US-Börsen kaum verändert
Nach einer Reihe unterschiedlich ausgefallener Konzernbilanzen haben die US-Börsen am Mittwoch keine gemeinsame Richtung gefunden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent fester bei 39.056 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 blieb unverändert bei 5187 Zählern und der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 16.302 Stellen nach.
Für Nervosität zur Wochenmitte sorgten dabei unter anderem erneut überraschend hohe Steuerbelastungen beim Online-Reiseportal TripAdvisor und schwache Buchungen des Mitfahrdienstes Uber. Positive Überraschungen beim Uber-Konkurrenten Lyft und dem des Online-Forum Reddit grenzten zugleich die Verluste bei den wichtigsten US-Indizes ein.
Uber unter Druck, Lyft gefragt
Uber gaben knapp 6 Prozent nach. Nachdem die Buchungen zum Jahresauftakt enttäuscht hatten, fiel auch die Prognose für das zweite Quartal schlechter aus als erwartet. Vor allem das Geschäft mit Essenszustellungen des Mitfahrdienstes schwächelte.
Aus den Depots flogen auch die Papiere des Chipherstellers Intel, die 2,2 Prozent nachgaben. Die USA haben einige Exportlizenzen des Konzerns für Lieferungen an einen Kunden in China widerrufen, teilte Intel mit. Dies werde sich auf den Umsatz im zweiten Quartal negativ auswirken.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Lyft, die 7 Prozent zulegten. Wie der Fahrdienstvermittler mitteilte, lagen auch die Kennzahlen für das abgelaufene erste Quartal über den Schätzungen der Analysten. Konzernchef David Risher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die gesamte Branche profitiere von einer höheren Nachfrage.
Investoren deckten sich auch mit Reddit ein. Die Titel legten nach einem optimistischen Ausblick für das zweite Quartal um gut 4 Prozent zu. Hintergrund sei ein boomendes Werbegeschäft und Erlöse aus der Lizenzierung von Inhalten an Spezialisten im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), hieß es.
Bitcoin unter 62.000 Dollar
Die Kryptowährung Bitcoin gab am Donnerstag wieder nach und fiel unter die Marke von 62.000 US-Dollar. Auf 4-Wochen-Sicht hat Bitcoin um rund 10.000 US-Dollar nachgegeben.
Ölpreise kaum verändert
Die Ölpreise bewegten sich kaum. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni stieg am Abend auf 83,75 US-Dollar. Das waren 58 Cent mehr als am Vorabend. Mit 81,71 Dollar war der Brentpreis zuvor auf den niedrigsten Stand seit Mitte März gesunken. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 75 Cent auf 79,12 Dollar. Zuvor war der WTI-Preis unter 77 Dollar gesunken.
Zunächst waren die Ölpreise auch durch Aussagen des iranischen Ölministers Javad Owji belastet worden. Der Iran will demnach seine Ölförderung in diesem Jahr weiter merklich anheben. Am Nachmittag erholten sich die Preise jedoch.
In den USA sind die Rohöllagerbestände laut Angaben des Energieministeriums in der vergangenen Woche gefallen. Allerdings lag der Rückgang im Rahmen der Erwartungen. Die Rohölförderung verharrte auf einem hohen Niveau.