„Das dümmste, was man machen kann“: Wespennest richtig entfernen
Eine Wespe sitzt auf einem alten Apfel.
Rat vom Imker
„Das dümmste, was man machen kann“: Wespennest richtig entfernen
Wespen können lästig sein. Doch was tun, wenn die Tiere sich am eigenen Haus eingenistet haben? Eines sollten Sie unbedingt vermeiden.
Hamm – Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Ohne einen triftigen Grund darf man die Tiere daher nicht stören, fangen oder gar töten. Das gilt tatsächlich auch dann, wenn sie am eigenen Haus nisten. Wer in Nordrhein-Westfalen unbedacht versucht, ein Wespennest auf eigene Faust loszuwerden, riskiert nicht nur schmerzhafte Stiche, sondern ein schmerzhafte Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.
„Das dümmste, was man machen kann“: Wespennest richtig entfernen
Für einzelne Wespen sowie für die Nester erklärt Imker Christian Monier im Gespärch mit wa.de: „Das Dümmste, was man machen kann, ist danach zu schlagen.“ Erst dadurch würde man für die Tiere sichtbar. Und bei der Verteidigung ihres Zuhauses seien Wespen sehr aggressiv. Statt den direkten Kampf zu suchen, kann man auf einige clevere Tricks zurückgreifen.
Zunächst gilt: Wespen sind nützliche Schädlingsbekämpfer. Wie die Hornissen jagen auch sie enorme Mengen an Insekten. Wespennester sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und dürfen laut Gesetzgeber nicht zerstört werden. Für die Umsiedlung oder im Extremfall Beseitigung bräuchte es einen guten Grund – und selbst dann sollte diese nur von einem Fachmann vorgenommen werden, erklärt Monier.
Mit dem Wespennest leben: Mittel, um die Tiere aus dem Haus zu halten
Kaum steigen die Temperaturen, wird auch wieder von einer möglichen Wespenplage im Sommer gesprochen. Imker Christian Monier kann dies zwar noch nicht bestätigen, trotzdem könnte es nützlich sein, sich auf den Umgang mit Wespen vorzubereiten. Das Umweltbundesamt gibt ein paar Tipps, wie man mit den Wespen und ihrem Nest friedlich zusammenleben kann. Schon einige Hausmittel können helfen.
- Nelken, Zitronen und Nelkenöl verteilen. Diese Mittel halten die Tiere fern.
- In der Nähe des Nestes eine attraktive Nahrungsquelle aufstellen, etwa Fleisch oder Süßes. Das lenkt die Wespen vom Haus ab.
- Ein Fliegengitter an Fenstern in der Nähe des Nestes anbringen.
- Einzelne Wespen können mit einer Sprühflasche mit Wasser bespritzt werden. Die Tiere deuten das Wasser als Regen und ziehen sich ins Nest zurück.
- Um die Wespen nicht anzulocken, sollten vor allem im Freien Lebensmittel abgedeckt werden.
Wenn das Wespennest unbedingt verschwinden muss
Wenn jemand im Haus allergisch auf Wespen reagiert oder die Tiere kleinen Kindern zu nah kommen, ist ein guter Grund gegeben, um das Nest zu entfernen. Dazu hat man sich an Experten zu wenden. Wenn möglich, versuchen sie, das Nest umzusiedeln. Die Verbraucherzentrale warnt vor Betrugsmaschen in diesem Zusammenhang. Die Entfernung eines Wespennests koste, ohne größere Aufwände, rund 150 Euro.
Auch wenn kein vernünftiger Grund vorliegt, aber eine betroffene Person etwa extreme Angst vor Wespen hat, ließe sich über eine Entfernung diskutieren, erklärt Monier. Das müsse allerdings gut abgewogen und alternative Lösungen bedacht werden. Wespen, Hornissen und Bienen stehen in Deutschland unter Artenschutz. Einige Arten stehen sogar auf der Roten Liste: Wer diese tötet, macht sich strafbar. In NRW drohen bis zu 50.000 Euro Bußgeld. Dazu zählt auch die sich auch in NRW immer weiter ausbreitende Asiatische Hornisse. Obwohl sie ein Risiko für das Ökosystem darstellt, darf man ihr ebenfalls nicht ohne Grund schaden.