Dank mildem Winter – schon bald sinkt deine Stromrechnung
Der Winter war nass und mild. Zudem lieferten die Schweizer Atomkraftwerke genügend Strom. So das Fazit der Elektrizitätskommission. Folge: Die Wasserkraftreserve wird im nächsten Winter zurückgefahren – deine Stromrechnung wird günstiger.
Es regnete und schneite viel diesen Winter. So viel, dass die Speicherseen in den Schweizer Alpen stets gut gefüllt waren. Weil es im Mittelland zugleich nicht allzu kalt war, mussten Wärmepumpen und Co. nicht ständig unter Volllast laufen. Das sparte Strom. Dieses positive Fazit zieht die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) in ihrem heute präsentierten Rückblick auf den vergangenen Winter.
Zudem haben die Schweizer Atomkraftwerke zuverlässig Strom geliefert und auch in Frankreich floss die Atomenergie zuverlässig in die Steckdosen. Zu guter Letzt war der Winter in ganz Europa milder, was dazu führte, dass die Gasspeicher, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eiligst gefüllt wurden, diesen Winter nicht allzu stark angezapft werden mussten.
Wasserkraftreserve soll um ein Viertel sinken
Die Elcom will darum die eiserne Wasserkraftreserve für den kommenden Winter um ein Viertel reduzieren. Derzeit muss in den Seen zu verstromendes Wasser im Umfang von 400 Gigawattstunden vorgehalten werden, im kommenden Winter sollen es nur noch 300 Gigawatt sein.
Der Netzzuschlag «Winterreserve» auf der Stromrechnung, der bis jetzt 1,2 Rappen pro Kilowattstunde beträgt, wird 2025 um fast einen Rappen auf 0,23 Rappen reduziert, hat der Bundesrat kürzlich entschieden. Die Stromrechnung eines durchschnittlichen Haushalts wird damit um 43 Franken pro Jahr sinken.
Gaskraftwerke sollen bleiben
Die Reserve-Gaskraftwerke sollen mittelfristig ausgebaut werden, um auch auf kurzzeitige Schwankungen im Netz oder zusätzlichen Strombedarf vorbereitet zu sein, so die Elcom. Derzeit stehen Gasturbinen und Notstromgruppen mit einer Leistung von 400 Megawatt zur Verfügung. Die Elcom bekräftigt heute ihre Schätzung vom letzten Sommer, wonach 700 bis 1400 Megawatt nötig wären, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Denn: Eine «vollständige Entwarnung», dass es nicht zu Engpässen im Winter komme, könne derzeit nicht gegeben werden, schreibt die Behörde.