NLS2 2024: "Grello" düpiert Abt durch Timing-Eigentor

Manthey-EMA holte mit “Grello” den ersten NLS-Saisonsieg

Drama hoch zehn beim 63. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen! Jordan Pepper wollte eine 29. Rennrunde vermeiden, ging aber so stark vom Gas, dass Laurens Vanthoor ihn auf den allerletzten Metern noch abfangen konnte. So kam “Grello” zu seinem ersten Saisonsieg. Mit 0,042 Sekunden Unterschied zwischen Platz eins und zwei war es der knappste Zieleinlauf der VLN/NLS-Geschichte. (Ergebnis)

“Ich hätte keine weitere Runde fahren können und musste es mit bis zur Ziellinie einteilen. Wir haben mit etwas zu viel Astand kalkuliert, und so kam Laurens vorbei. Aus der letzten Kurve heraus konnte ich nichts mehr machen. Wir haben einen Fehler gemacht”, gibt der Südafrikaner zu.

Der Lamborghini hatte im Rennen die richtige Strategie: Er fuhr in allen Stints so lange wie möglich und kam so als letztes der gesamtsiegfähigen Fahrzeuge zum finalen Boxenstopp. Dabei spielte Jordan Pepper das Glück in die Karten, denn die Konkurrenten, die ihren letzten Stopp bereits absolviert hatten, gerieten in eine Code 60. Davon gab es im Rennen für 94 gestartete Fahrzeugen eine ganze Menge.

So kam der Lamborghini nach seinem letzten Stopp mit 23 Sekunden Vorsprung zurück auf die Strecke. Allerdings profitierte Abt nicht nur von der Code 60. Der Huracan war immer in Schlagdistanz, wenn auch durch den späten Boxenstopp relativ unauffällig.

Zwischenzeitlich sah bereits alles nach einem “Grello”-Sieg aus. Anders als am Vortag steckte Kevin Estre diesmal nicht im Verkehr fest. Diesmal konnte er sich schnell an die Spitze setzen und davonziehen. Gleich beim Start machte er zwei Plätze gut, noch vor dem Schwedenkreuz in der ersten Runde war dann Polsetter Daniel Juncadella im HRT-Mercedes #14 (Juncadella/Bird; 4.) fällig.

Von da an lag der Manthey-EMA-Porsche #911 (L. Vanthoor/Estre) an der Spitze, auch wenn er sie beim ersten Boxenstopp an Fahrzeuge abgab, die früher gestoppt hatten. Bereinigt lag “Grello” aber weiter vorn, auch wenn Vanthoor zwischenzeitlich von Joel Eriksson im Falken-Porsche #4 (Eriksson/Menzel/Heinemann) heftig bedrängt wurde.

Auffällig war, dass Falken Motorsport wie schon am Vortag zeitweise ein höheres Tempo gehen konnte als Manthey-EMA. Allerdings hatte diesmal “Grello” die günstigere Track Position und setzte sich beim letzten Boxenstopp turnusmäßig wieder vom Falken-Porsche ab, da er kürzer stoppen konnte. Dann wendete sich das Blatt, als der Lamborghini beim letzten Stopp mit der Code 60 das goldene Los zog, dann aber alles aus der Hand gab.

Für HRT reichte es auch nach der zweiten Poleposition nicht für einen Podestplatz. Mehr als Platz vier war ohne größere sichtbare Probleme für den Mercedes-AMG nicht drin. Fünfter wurde der Glickenhaus-SCG #706 (Mutsch/Mailleux/Arnold), der auch am Sonntag ohne Probleme durchkam. In der schnellsten Rennrunde fehlten sechs Sekunden auf den Sieger.

Der zweite Falken-Porsche hatte erneut kein fehlerfreies Rennen. Der Porsche #3 (Ragginger/Picariello; DNF) schied in der letzten Stunde mit einem Reifenschaden aus. Da er auf der gleichen Strategie wie der Lamborghini unterwegs war, wäre ein Top-Resultat durchaus möglich gewesen.

Auch der HRT-Mercedes #6 (Fetzer/Haupt/Aron; 13.) hatte während des Rennens ein Problem, als Hubert Haupt einen unplanmäßigen Stopp einlegen musste.

Wieder dramatisches Finale in der Cup2

Als Sechster überquerte bereits der Sieger des Cup2 die Ziellinie. Wie schon am Vortag kam es auf den allerletzten Metern zum Showdown, diesmal allerdings ohne Kollision und mit anderen Hauptdarstellern.

Denn der Max-Kruse-Porsche #100 (Otto/Leuchter) war gar nicht erst ins Rennen gegangen und der W&S-Porsche #120 (Blickle/Scheerbarth/Jahn) bereits in der Anfangsphase ausgeschieden, als Tim Scheerbarth in der Aremberg-Kurve ins Kiesbett rutschte.

Somit kämpften der Black-Falcon-Porsche #148 (Jans/T. Müller/Nagelsdiek; 6.) und der Mühlner-Porsche #124 (Terting/Kranz) um den Klassensieg. Mühlner führte bis zur Döttinger Höhe in der letzten Runde, doch Tobias Müller fing Peter Terting mit einem klassischen Windschattenmanöver ab.

Hart aber fair ging es Seite an Seite durch den Tiergarten, am Ende setzte sich Müller durch. Damit holte Black Falcon den verlorenen Sieg vom Samstag nach. Diesen hatte man verloren, weil man zwölf Sekunden zu kurz gestoppt hatte.

Den Sieg in der SP9 Am holte sich der Renazzo-Lamborghini #786 (Nana/C. Breuer/Schmidtmann; 9.), nachdem der Juta-Audi #8 (Veremenko/”SELV”; DNF) in der letzten Runde ausschied.

Mit den 24h-Qualifiers stehen bereits am kommenden Wochenende die Läufe drei und vier der Nürburgring-Langstrecken-Serie 2024 an.

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