DB kann im Rhein-Main-Gebiet Notfahrplan nicht halten

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Stau im Berufsverkehr auf der Miquelallee in Frankfurt: Fachleute sagen, das Verkehrsaufkommen auf den Straßen sei wegen des Streiks nur leicht gestiegen.

Die Deutsche Bahn hat ihren Notfahrplan während des Streiks der Gewerkschaft GDL am Donnerstag korrigieren müssen. Anders als zunächst angekündigt ist der Verkehr auf der S-Bahn-Linie 2, die von Niedernhausen über Frankfurt nach Dietzenbach fährt, eingestellt. Die S-Bahn-Linie 1, die Wiesbaden und Rödermark mit Frankfurt verbindet, fährt nicht im 60-Minuten-Takt, wie zunächst angekündigt, sondern nur alle zwei Stunden. Mithin wird der angekündigte Stundentakt auf den S-Bahn-Verbindungen nur noch auf den Linien 3, 5 und 8 angeboten; dass die Linien 4 und 9 während des bis Montag dauernden Streiks eingestellt sind, war schon Anfang der Woche mitgeteilt worden.

Am besten haben es gegenwärtig die Fahrgäste der S-Bahn-Linie 6, die ohnedies wegen Baustellen nicht verkehrt – die Ersatzomnibusse werden nicht bestreikt. Im Falle der S2 hilft es den Fahrgästen im Abschnitt zwischen Niedernhausen und Frankfurt, dass die dort ebenfalls verkehrenden Regionalzüge von Limburg im Zwei-Stunden-Takt an den S-Bahn-Stationen halten.

Als Herausforderung wird sich das Fußballspiel Mainz gegen Frankfurt im dortigen Waldstadion am Freitag um 20.30 Uhr erweisen. Die Deutsche Bahn kann lediglich auf Züge der Hessischen Landesbahn verweisen; die Regionalbahn-Linie 58 von Rüsselsheim nach Aschaffenburg hält ausnahmsweise vor und nach dem Spiel am Stadion, auch die Regionalbahnlinie 59 fährt. Das Stadion wird schon um 17.30 Uhr geöffnet, eine Stunde früher als geplant. Die Straßenbahnen verkehren wie immer.

Hessische Landesbahn kaum eingeschränkt

Die Hessische Landesbahn ist nicht nur zwischen Rüsselsheim und Aschaffenburg, sondern auch auf zahlreichen Strecken in der Region unterwegs. Ihre Lokführer streiken nicht, allerdings könnte eine bei der Deutschen Bahn auf die Stellwerke ausgedehnte Arbeitsniederlegung verhindern, dass die Züge fahren können. Nach Angaben des Unternehmen zeigt sich ein unterschiedliches Bild: Im Rhein-Main-Gebiet gebe es nur wenige Einschränkungen des eigenen Be­triebs, kritischer sei hingegen die Lage im Raum Siegen, weil dort einige Stellwerke nicht durchgängig besetzt seien.

Die schon für Montag geplante Inbetriebnahme der Frankfurt und Mannheim verbindenden Riedbahn soll sich nicht weiter verzögern, wie es am Donnerstag bei der Deutschen Bahn hieß. Mithin sollen dort von Freitag an Fernzüge und Regionalzüge fahren, wenn auch wegen des Streiks in nur geringer Zahl. Weiterhin nicht betrieben wird allerdings die S-Bahn-Linie 7; stattdessen halten Züge der Regionalexpress-Linie 70 alle drei Stunden an deren Stationen. Der gesamte Omnibus-Ersatzverkehr entlang der Strecke endet am Donnerstag.

Die Annahme, wegen des Streiks der GDL stiegen Reisende in großer Zahl auf das Auto um, wird von Fachleuten nicht geteilt. Aus dem Frankfurter Straßenverkehrsamt hieß es, die Zahl der von der Autobahn 66 an der Kreuzung der Miquel- mit der Hansaallee eintreffenden Autos sei nur leicht gestiegen. Der ADAC wiederum meldete nur eine leicht gestiegene Zahl der Einsätze von Pannenhelfern, was in diesem Fall auch als Hinweis auf ein nur leicht gestiegenes Verkehrsaufkommen verstanden werden soll.

Flixbus von Frankfurt nach Berlin gut gebucht

Für Fernreisen in diesen Tagen auf andere Verkehrsmittel auszuweichen kann teuer und schwierig werden. Ein Ticket für einen am Freitag startenden Flug von Frankfurt nach Berlin (ohne Rückflug) kostete am Donnerstagmittag mindestens 365 Euro, für Flüge am Samstag und Sonntag wurden 199, für Flüge am Montag 311 Euro aufgerufen. Am Freitag in einer Woche werden lediglich 199 Euro verlangt. Die Busse des Unternehmens Flixbus von Frankfurt nach Berlin am Freitag waren am Donnerstagmittag sämtlich ausgebucht, ebenso wie die als Flixtrain firmierenden Züge des Unternehmens. Nach München hätte man allerdings noch aufbrechen können, für 50 Euro waren noch wenige Tickets für ei­ne Omnibusfahrt erhältlich.

Die Gewerkschaft GDL hat angekündigt, den Streik am Montag um 18 Uhr zu beenden. Wegen der mehrfachen Än­derungen im Notfahrplan der Deutschen Bahn empfiehlt es sich, sich vor einer Fahrt auf deren Internetseiten wie auch der des Rhein-Main-Verkehrsverbunds zu informieren, welche Züge ausfallen. Das gilt auch für den Fernverkehr. Nach wie vor sind einzelne ICE unterwegs, allerdings verließen am Donnerstag zum Beispiel zwischen 14 und 15 Uhr gerade einmal zwei ICE den Frankfurter Hauptbahnhof. Gewöhnlich wären es in dieser Stunde zwölf Züge gewesen.

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