Thielmann ringt mit seiner Rolle - Angebot für Schmitz

Nicht nur beim 1. FC Köln sondern auch in der deutschen U 21 wird Jan Thielmann derzeit als Rechtsverteidiger eingesetzt. Das ist eine logische Maßnahme, doch noch läuft nicht alles perfekt beim gelernten Offensivspieler.

thielmann ringt mit seiner rolle - angebot für schmitz

Kämpft als gelernter Offensivspieler noch mit seiner neuen Rolle rechts hinten: Jan Thielmann.

Der U-21-Nationalspieler erweitert die Möglichkeiten

Wer besonders aufmerksam war, hätte schon im vergangenen Jahr ahnen können, wohin die Reise für Jan Thielmann geht. Anfang November war der Kölner zweimal in der deutschen U-21-Nationalmannschaft eingewechselt worden: Beim 4:1 gegen Estland brachte ihn DFB-Coach Antonio Di Salvo zu Pause, beim 3:1 gegen Polen in der 81. Minute. Thielmann löste jeweils Leandro Morgalla ab – und zwar als Rechtsverteidiger. Auch beim 0:1 von Köln gegen den FC Bayern spielte der 21-Jährige eine knappe halbe Stunde hinten rechts. Diesmal allerdings in einer Dreierkette. Dann rückte Thielmann wieder in die Offensive. Und ist nun zurück in der Abwehr. Auch auf Dauer?

Noch kämpft Thielmann mit seiner Rolle

Zweimal setzte Kölns Trainer Timo Schultz zuletzt auf Thielmann als Rechtsverteidiger: Beim 1:1 gegen den FC Augsburg löste er seine Aufgabe befriedigend (kicker-Note 3), zuletzt gegen den VfL Bochum (2:1) hatte er mehr Probleme (kicker-Note 4,5). Keine seiner vier Flanken kam an, die Zweikampfquote war mit 46 Prozent schlecht. Und beim einzigen Gegentreffer rückte er bei einem langen Abstoß von VfL-Keeper Manuel Riemann weit vor ins Mittelfeld, verlor dort das Duell mit Gegenspieler Bernardo – und öffnete so seine Seite für den Bochumer Vorstoß, der den FC in Rückstand brachte.

Eine Szene, die ganz gut zeigte: Noch kämpft Thielmann mit seiner neuen Rolle, es läuft nicht alles perfekt. Schultz hatte seinen Kämpfer auch deshalb umgeschult, um mehr Offensivdrang zu entfachen. Rasmus Carstensen, einer von zwei etatmäßigen Rechtsverteidigern im Kader, marschiert zwar durchaus gern nach vorn, ist aber extrem fehleranfällig und defensiv oft ein Risiko. Der zweite Gelernte auf dieser Position ist Benno Schmitz, der eher auf Nummer sicher geht. Er leistet sich zwar wenige Fehler – Flanken wie etwa die, die Luca Waldschmidt zum erlösenden 2:1 gegen Bochum eingeköpft hatte, sind allerdings eher die Ausnahme.

Auch Di Salvo fördert die Versetzung

Und Thielmann? Der bringt eigentlich alles mit, was ein Rechtsverteidiger können muss. Das Engagement sowieso, aber auch das Spielverständnis, den Drang nach vorne und das nötige Tempo. Die FC-Verantwortlichen sehen ihn deshalb perspektivisch auf dem neuen Aufgabengebiet und offenbar auch Di Salvo. Der brachte Thielmann nämlich in der zurückliegenden Länderspielpause zweimal von Beginn an hinten rechts. Eine Position, auf der sich bei der U 21 nicht besonders viele andere Akteure aufdrängen.

Ähnlich war es zuletzt auch bei Schultz. Sein Vorteil: Sollten Schmitz oder Carstensen zurück in ihre Form finden, könnte Thielmann problemlos wieder eine Reihe weiter nach vorne rücken. Die Vielseitigkeit des U-Nationalspielers ist einer der großen Vorteile, und auch für die Zukunftsplanung des FC wichtig. Da aufgrund der Sperre durch die FIFA und den CAS im Sommer keine neuen Spieler registriert werden dürfen, ist jeder Akteur wichtig – gerade, wenn er polyvalent eingesetzt werden kann. Und besonders, wenn der Kader im Falle eines Abstiegs ausgedünnt in eine neue Saison gehen sollte.

Wie kann Köln im Sommer planen?

Die Kaufoption für Carstensen ist jedenfalls offiziell noch nicht gezogen: Den von KRC Genk geliehenen Dänen zu verpflichten, dürfte angesichts einer kolportierten Ablöse von knapp mehr als einer Million Euro aber ein No-Brainer sein. Das wäre möglich, weil Carstensen bereits beim FC als Spieler registriert ist, und nur neu dazu stoßende Spieler bis zum Januar 2025 warten müssten, bevor sie nach dem Ablauf der Sperre für Köln auflaufen dürften.

Auch auch Schmitz könnte bleiben: Der Routinier hat ebenfalls ein Vertragsangebot bekommen. Das bisherige Papier endet im Sommer. Mit wie vielen Rechtsverteidigern der 1. FC Köln im kommenden Sommer planen kann, ist aber offen. Denn Thielmanns Vertrag wurde im vergangenen Jahr bis 2026 verlängert. Im Januar aber gab er lieber keine Zusage, ob er auch bei einem Abstieg bleiben würde: “Dazu kann ich noch keine Auskunft geben.”

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