OpenAI: Haben Sam Altman und Co Investoren in die Irre geführt?

OpenAI wird mit mehr als 80 Milliarden Dollar bewertet. Die US-Börsenaufsicht untersucht nun, ob Investoren im Zuge des Führungsstreits Ende 2023 in die Irre geführt wurden. Im Zentrum dabei erneut: CEO Sam Altmann.

microsoft, openai: haben sam altman und co investoren in die irre geführt?

OpenAI: Haben Sam Altman und Co Investoren in die Irre geführt?

Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht, ob OpenAI-Investoren womöglich in die Irre geführt wurden, als das Start-up für künstliche Intelligenz im vergangenen Jahr einen Aufsehen erregenden Machtkampf erlebte, berichtet das „Wall Street Journal“ am Mittwoch.

Zur Erinnerung: Ende November tobte ein epischer Führungs- und Richtungsstreit bei OpenAI. In dessen Folge musste Co-Gründer und CEO Sam Altmann (38) zunächst gehen, kehrte dann aber wenige Tage später auf Druck milliardenschwerer Investoren wieder zurück. Binnen weniger Tage wechselte der CEO des weltweit gefeierten Pioniers für künstliche Intelligenz gleich dreimal.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Dem Bericht zufolge prüft die Aufsichtsbehörde nun die interne Kommunikation des Vorstandsvorsitzenden Altman im Kontext seiner Entlassung. So schickte die SEC bereits im Dezember eine Vorladung an OpenAI und forderte hochrangige, ehemalige und amtierende OpenAI-Beschäftigte auf, interne Dokumente aufzubewahren.

Der Verwaltungsrat hatte Altmann seinerzeit aus dem Amt gedrängt – unter anderem mit der Begründung, er sei „in seiner Kommunikation nicht durchgängig offen“ gewesen. Dies weckte die Erwartung, dass es einen Beweis dafür geben werde. Auch wenn Spannungen innerhalb von OpenAI über die Mittelbeschaffung für ein externes Chip-Unternehmen bekannt wurden – den erwarteten Beleg lieferten die Mitglieder des Verwaltungsrates nicht.

Einstellung der Ermittlungen möglich

Die US-Börsenaufsichtsbehörde ist verantwortlich für die Einhaltung von Gesetzen, die es verbieten, Investoren in die Irre zu führen – und zwar unabhängig davon, ob die Geldbeschaffung über die Börse oder auf privaten Märkten stattfindet. Dabei stellt die SEC ihre Ermittlungen oft ein, ohne förmliche Anschuldigungen wegen Fehlverhaltens zu erheben. Auch im aktuellen Fall OpenAI sei dies möglich, heißt es in dem Bericht.

Zum Hintergrund: Kürzlich hat OpenAI einem Bericht zufolge einen Deal abgeschlossen, der dem Start-up eine Bewertung von mindestens 80 Milliarden Dollar (74 Milliarden Euro) einbringt – sehr zur Freude des Anteilseigners Microsoft. Laut „New York Times“ werde OpenAI bestehende Aktien im Zuge eines sogenannten Übernahmeangebots verkaufen, das von der Risikofirma Thrive Capital geleitet wird. Das Unternehmen müsse damit keine neuen Aktien ausgeben, um zusätzliches Kapital zu beschaffen. Der Deal sieht laut dem Bericht auch vor, dass sich Mitarbeiter ihre Unternehmensanteile in bar auszahlen lassen können. OpenAI wollte den Bericht nicht kommentieren.

Jenseits der SEC-Untersuchung laufen dem Bericht zufolge noch strafrechtliche Ermittlungen der New Yorker Staatsanwaltschaft zu dem Vorwurf, Altmann habe nicht offen kommuniziert. Parallel untersuchen Wettbewerbshüter in den USA und Europa die Geschäftsbeziehungen zwischen OpenAI und Microsoft, das Geschäftsbeziehungen zu OpenAI unterhält und zehn Milliarden Dollar in OpenAI investiert haben soll.

OpenAI wird von einer Non-Profit-Organisation geleitet. Zu den Investoren des gewinnorientierten Zweigs gehören Mitarbeiter, Risikokapitalgeber und eben Microsoft. Der KI-Chatbot ChatGPT von OpenAI gilt als Auslöser für den Ansturm auf Anwendungen von künstlicher Intelligenz in allen möglichen Branchen und Dienstleistungen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World