Leverkusens Lauf entfacht Euphorie

Bremen. Bayer 04 Leverkusen bleibt nach dem 3:0-Sieg in Bremen obenauf und feiert Trainer Xabi Alonso – nicht nur wegen seines 42. Geburtstags. Für Ärger sorgen derweil einige Fans mit einem Spruchband.

leverkusens lauf entfacht euphorie

Eilt mit seiner Mannschaft von Rekord zu Rekord: Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso. ⇥ FOTO: DPA

Wunschlos glücklich dürfte Xabi Alonso nach dem Schlusspfiff gewesen sein. Der Trainer von Bayer Leverkusen betonte vor dem Spiel bei Werder Bremen, dass ihm ein Sieg als Geschenk zu seinem 42. Geburtstag völlig ausreichen würde – und seine Mannschaft hat mit dem 3:0 (2:0) wie bestellt geliefert. Dass die 4000 mitgereisten Fans der Werkself anschließend fröhlich „Happy Birthday“ für den Coach sangen, rührte ihn dann aber doch zusätzlich. „Das ist eine große Ehre und große Freude“, sagte Spanier nach der stimmungsvollen Szene vor dem Gästeblock. „Diese Verbindung zu fühlen, ist mir sehr wichtig.“ Es sei ein spezieller Moment gewesen, für den er dankbar sei.

Die Rheinländer haben ihren bemerkenswerten Lauf zu einem außergewöhnlichen ausgebaut. Von 18 Saisonspielen haben sie 17 gewonnen, dazu gab es ein 2:2 beim FC Bayern. Acht Ligasiege in Folge haben die Leverkusener noch nie in einer Spielzeit geschafft – laufender Klubrekord. Eine weitere erstaunliche Bestmarke: Bayer ist die erste Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga, die an den ersten zwölf Spieltagen jeweils mindestens zwei Tore erzielt hat.

Kein Wunder, dass die Euphorie stetig wächst. Das zeigen auch die konstant hohen Zahlen von Fans, die auswärts dabei sind. Selbst an Allerheiligen reisten rund 3000 Leverkusener zum Pokalspiel beim Drittligisten SV Sandhausen. „Das ist fantastisch und diese Energie spüren die Spieler“, sagte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Ich glaube aber auch, dass die Fans merken, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die auch wenn es eng wird Fußball spielen will und die bereit ist, alles dafür zu geben, um zu gewinnen.“

Das war auch in Bremen zu sehen. Die Gastgeber spielten griffig und engagiert, konnten der Ball- und Kombinationssicherheit des Tabellenführers aber nicht viel entgegensetzen. Ein Eigentor von Olivier Deman ebnete früh den Weg Richtung Sieg (9.), Jeremie Frimpong erhöhte noch vor der Halbzeit auf 2:0 (42.). Im zweiten Durchgang war Werder phasenweise auf Augenhöhe und kreierte ein paar durchaus gefährliche Torchancen, blieb aber glücklos. Das 3:0 von Alejandro Grimaldo (76.) besiegelte schließlich das klare Ergebnis.

„Wir hatten nach der Länderspielpause nicht viel Zeit mit der gesamten Mannschaft in der Vorbereitung und haben es sehr gut gemacht“, fasste Alonso den erneut souveränen Erfolg zusammen. „In der ersten Hälfte hatten wir eine gute Kontrolle, große Chancen haben aber gefehlt. Nach der Pause hat Bremen uns dann etwas mehr in die eigene Hälfte gedrückt, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Es war eine erwachsene Leistung.“

Weniger reif war das Verhalten einiger Bayer-Fans, die in der ersten Halbzeit Plakate hochhielten, die sich gegen Transmenschen richteten – wohl als Provokation für die Bremer Anhängerschaft, mit der sie sich traditionell Spruchband-Scharmützel liefern. „Diese Aktion war geschmacklos und falsch und hat nichts mit Werten wie Offenheit und Toleranz zu tun, für die Bayer 04 steht“, betonte Geschäftsführer Fernando Carro. Viele Fans der Werkself distanzierten sich in den Sozialen Medien ebenfalls von der Aktion.

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