Marc Marquez in Austin Favorit? "Muss es erst mal auf das Podium schaffen"

Auf dem Papier hat Marc Marquez an diesem Wochenende allen Grund zur Vorfreude. Die Motorrad-WM mit ihrer Königsklasse MotoGP gastiert zum Grand Prix von Amerika auf dem Circuit of The Americas in Austin, einer der absoluten Paradestrecken des sechsmaligen MotoGP-Weltmeisters.

Neunmal war Marquez bislang in Austin am Start, siebenmal hat er gewonnen. Seine beiden einzigen Starts auf dieser Strecke, die er nicht in Siege hat ummünzen können? Das war zum einen in der Saison 2019, als er klar in Führung liegend gestürzt ist. Zum anderen war es in der Saison 2022, als er beim Start aufgrund eines technischen Problems ans Ende des Feldes zurückfiel und nach starker Aufholjagd noch Sechster wurde.

2020 wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie gar nicht in Austin gefahren. Und im vergangenen Jahr fehlte Marquez beim Rennwochenende in den USA, weil er sich beim Saisonauftakt in Portimao (Portugal) verletzt hatte.

Abgesehen von seinen sieben Siegen aus bisher neun Starts in Austin hat Marquez noch einen anderen Grund, sich auf den Grand Prix von Amerika am Sonntag zu freuen. Der nämlich wird über alle Klassen der Motorrad-WM gerechnet sein 250. Grand-Prix-Start.

Warum Marquez der Circuit of The Americas so gut liegt

Als Marc Marquez in den kleinen WM-Klassen aktiv war – 125er-Klasse in den Jahren 2008 bis 2010 und Moto2-Klasse in den Jahren 2011 und 2012 – tauchte der Circuit of The Americas noch nicht im Kalender auf. Die Strecke wurde im Oktober 2012 nach zweijähriger Bauzeit überhaupt erst eröffnet.

Wayne Rainey, Marc Marquez

Marc Marquez in Austin mit 500er-Legende und MotoAmerica-Präsident Wayne Rainey

Foto: Motorsport Images

2013, beim Austin-Debüt im Kalender der Motorrad-WM, machte sich Marquez nicht nur zum ersten MotoGP-Sieger auf dieser Strecke. Es war auch sein persönlich erster MotoGP-Sieg, herausgefahren damals in seinem gerade mal zweiten Rennen in der Königsklasse. “Das ist eine der schönsten Erinnerungen meiner Karriere”, denkt er an jenen 21. April 2013 zurück.

Als großen Unterschied zu einem Großteil der übrigen Strecken im MotoGP-Kalender stellt Marquez über den Circuit of The Americas heraus, dass es eine der wenigen Strecken ist, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden.

“Es gibt hier mehr Linkskurven als Rechtskurven. Das ist der größte Unterschied”, sagt er und nennt noch einen anderen Aspekt, weshalb er auf dem Kurs im US-Bundesstaat Texas so gut zurechtkommt: “Der Stop-and-Go-Charakter der Strecke liegt mir.”

Von einem möglichen achten Sieg in Austin will Marquez zu Beginn des Rennwochenende 2024 aber noch nicht sprechen. “Wenn mir heute jemand sagen würde, dass ich am Wochenende meinen ersten Podestplatz [auf Ducati] einfahre, dann würde ich das unterschreiben”, so Marquez’ Worte in der Pressekonferenz am Donnerstag. Seine Erklärung: “Bevor ich an einen Sieg denken kann, muss ich es erst mal auf das Podium schaffen, ein Schritt nach dem anderen.”

Genau das nämlich, einen Podestplatz auf der Ducati, hat Marquez in einem Grand Prix bisher noch nicht geschafft. Zwar wurde er am Portugal-Wochenende einmal Zweiter, aber das war im Sprint am Samstag. Im Grand Prix am Sonntag wurde er von Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia abgeräumt. Zwei Wochen zuvor, beim Saisonauftakt in Katar, belegte Marquez in seinem ersten Grand Prix als Ducati-Fahrer den vierten Platz.

An diesem Wochenende nun geht es auf eine seiner Paradestrecken. “Bezogen auf den Fahrstil ist das natürlich eine gute Strecke für mich”, so der Gresini-Pilot über den Circuit of The Americas. “In der Vergangenheit habe ich hier viele gute Ergebnisse eingefahren. Momentan aber, und das haben wir in Portimao gesehen, gibt es drei, vier Fahrer, die schneller sind als ich. Warten wir mal ab, ob ich hier ein bisschen näher dran sein kann.”

Austin passt zur Honda – auch zur Ducati?

Verglichen mit der Honda RC213V, die er elf Jahre lang fuhr und allein in Austin siebenmal zum Sieg pilotiert hat, sagt Marquez über die Ducati, die er seit Jahresbeginn in der GP23-Spezifikation fährt: “Das Konzept des Motorrads ist natürlich ein ganz anderes und verlangt einen anderen Fahrstil.”

Marc Marquez, Luca Marini

Marc Marquez vor Luca Marini, seinem Nachfolger im Honda-Werksteam

Foto: Motorsport Images

“Die Honda war extrem stark, wenn es um die Stop-and-Go-Passagen ging. Zum Beispiel auf dieser Strecke hier funktionierte das Bike im vergangenen Jahr gut”, erinnert sich Marquez daran, wie Alex Rins auf der LCR-Honda in Austin triumphierte. Und Marquez nennt aus der Saison 2023 noch ein anderes Beispiel, wo die Honda gut funktionierte: “Ähnlich war es in Indien, wo Joan Mir und ich ganz gut zurechtkamen.”

“Was die Ducati betrifft, bin ich gespannt, wie sie hier auf dieser Strecke funktionieren wird”, so Marquez über den Circuit of The Americas. “Ich weiß, dass sie anders sein wird [als die Honda]. Mein Ziel ist es, den Rhythmus zu finden. Ich mag diese Strecke. Und auf einer Strecke, die du magst, kannst du das Fahren normalerweise auch genießen. Das ist mein Ziel.”

Einen Ducati-Sieg hat es in Austin bislang erst einmal gegeben. Es war 2022, als Marc Marquez auf der Honda vom Ende des Feldes kommend Sechster wurde. Der Sieg ging damals an Enea Bastianini. Der Italiener fuhr damals im Gresini-Team eine Ducati aus dem Jahr zuvor. Unter solchen Voraussetzungen sind es nun Marc Marquez und Bruder Alex Marquez, die in eben diesem Gresini-Team angreifen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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