Russland: Sicherheitsbehörden suchen Journalisten zu Hause auf - vor Frauen-Protest in Moskau

Russinnen wollen am Samstag erneut die Rückkehr ihrer eingezogenen Männer aus dem Ukrainekrieg fordern. Im Vorfeld der Demo haben Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden Journalisten gedroht, sie kamen auch zu der SPIEGEL-Korrespondentin.

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Russland: Sicherheitsbehörden suchen Journalisten zu Hause auf – vor Frauen-Protest in Moskau

Mehrere Journalistinnen und Journalisten haben am Freitag Besuch der Sicherheitsbehörden in der russischen Hauptstadt bekommen. Sie wurden von Polizisten davor gewarnt, zu einer Aktion von Ehefrauen, Müttern und Schwestern zu gehen, die die Rückkehr ihrer Männer, Söhne und Brüder fordern, die zum Dienst an der Waffe einberufen wurden. Die Russinnen wollen an diesem Samstag zum zehnten Mal am Grab des unbekannten Soldaten Blumen an der Kremlmauer als Zeichen ihres Protests Blumen niederlegen.

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Medienschaffende erhielten am Freitag Anrufe und Aufforderungen, zur Polizei zu kommen, ihnen sei auch mit Hausdurchsuchungen und Strafverfahren gedroht, worden, berichtete der Telegram-Kanal RusNews. Andere wurden gleich zu Hause aufgesucht. Davon waren auch Auslandskorrespondenten betroffen, darunter SPIEGEL-Korrespondentin Christina Hebel. Sie war von einem Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden vor ihrer Wohnung erwartet worden.

Am vergangenen Samstag hatte die Polizei bei der Aktion der Frauen mehr als 20 Journalisten festgenommen. Dabei führten sie gezielt Männer ab, darunter war auch ein für den SPIEGEL tätiger Fotograf und niederländische Korrespondenten. Er und die anderen Journalisten wurden für mehrere Stunden festgehalten und dann freigelassen.

In Russland gibt es seit einigen Wochen Versammlungen von Angehörigen von in der Ukraine kämpfenden Soldaten. Dutzende Frauen kommen regelmäßig auch aus anderen Städten des Landes nach Moskau gereist, um sich an der Kremlmauer am Grab des unbekannten Soldaten zu versammeln und Blumen niederzulegen.

Zu der Protestaktion ruft die Bewegung »Weg nach Hause« auf, die von Ehefrauen eingezogener Russen ins Leben gerufen worden war. Sie wollen nicht nur ihre Männer von der Front nach Hause zurückholen, sondern fordern auch den Verzicht auf eine weitere Mobilmachung.

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