Chinas Präsident Xi in Serbien
Chinas Präsident Xi in Serbien
Die Präsidenten Chinas und Serbiens, Xi Jinping und Aleksandar Vucic, haben am Mittwoch in Belgrad eine gemeinsame Erklärung zur “Vertiefung und Steigerung der allumfassenden strategischen Partnerschaft und zur Errichtung einer Gemeinschaft Serbiens und Chinas mit gemeinsamer Zukunft in einer neuen Ära” unterzeichnet. Die Erklärung zeuge von einer gemeinsamen Zukunft der beiden Staaten. Sie sei die höchste Form der Zusammenarbeit der zwei Länder, erläuterte Vucic.
Xi stellte in einer kurzen Ansprache vor Beginn der offiziellen Gespräche erneut die “stählerne Freundschaft” zwischen dem serbischen und dem chinesischen Volk fest. Vucic unterließ es auch am Mittwoch nicht, die Unterstützung Belgrads in der Taiwan-Frage zu wiederholen. “Taiwan, Hongkong – das ist eine Frage für die Volksrepublik China. Wie sie es lösen will, so wird es sein”, wurde Vucic von den Medien zitiert. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt.
Die Delegationen unterschrieben 28 weitere zwischenstaatliche Abkommen und Memoranden. Sie beinhalten die Zusammenarbeit in den Bereichen Infrastruktur, Handel, Wissenschaft, Umweltschutz, Technologie, Kultur, Sport und Informatik. Xi war am Dienstagabend aus Frankreich kommend in der serbischen Hauptstadt eingetroffen. Am Mittwochabend wollte er nach Budapest weiterreisen, wo ihn der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban zu Gesprächen erwartet.
Serbien pflegt seit Jahrzehnten besonders herzliche Beziehungen zu China. Unter Vucic, der seit 2012 in verschiedenen Funktionen die Politik des Balkanlandes bestimmt, haben sich diese vertieft. China baut in Serbien unter anderem Kupfer ab und produziert Stahl, Solarpanels und Autoreifen. Belgrad ist von Anfang an Partner des von Xi aus der Taufe gehobenen Infrastruktur-Projekts “Neue Seidenstraße”. Nach Angaben des serbischen Handelsministers Tomislav Momirovic betrugen chinesische Investitionen in Serbien bis Ende des Vorjahres 5,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte sich der bilaterale Handel auf 6,1 Milliarden Euro belaufen, wodurch China zum zweitwichtigsten Handelspartner Serbiens wurde. Von Kritikern ist zu hören, dass es sich beim serbischen Export vor allem um Kupfer aus den Bergwerken im ostserbischen Bor handelt, die sich im Besitz der chinesischen Firmen Zijing Mining und Zijin Copper befinden.