Eine Person arbetitet am Laptop.
Angesichts rauer Finanzierungsbedingungen sind in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr deutlich weniger Start-ups entstanden. Die Zahl der Unternehmensgründungen fiel von 446 im Vorjahr auf 413, wie aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Startup-Verbandes hervorgeht. Das Minus fiel dabei im Bundesland mit gut sieben Prozent noch deutlicher aus als in der bundesweiten Entwicklung, die um fünf Prozent auf knapp 2500 zurückging.
In absoluten Zahlen belegt das bevölkerungsreichste Land NRW Platz drei hinter Bayern und der Start-up-Metropole Berlin. Bezogen auf je 100.000 Einwohner liegt NRW aber bei einem unterdurchschnittlichen Wert von 2,3 Gründungen auf Platz sieben unter den Bundesländern.
Abgerutscht ist nach der Erhebung die für ihre Ingenieurwissenschaften bekannte Universitätsstadt Aachen, die sich mit 7,9 Gründungen pro 100.000 Einwohner von Platz 4 auf Platz 8 der bundesweiten Rangliste verschlechterte. Für einen Lichtblick sorgte dagegen die Landeshauptstadt Düsseldorf, die von Platz 10 im Vorjahr auf Platz 7 bundesweit aufstieg (ebenfalls 7,9). An der Spitze der Start-up-Städte stehen Berlin und München.
Der Rückgang der Gründungen treffe fast alle Branchen, allein der Software-Bereich habe zugelegt. Besonders bergab ging es bei den Gründungen im Online-Handel – hier wirke sich das schwache Konsumklima aus, hieß es. Für die Studie hat die Analysefirma Startupdetector Handelsregisterdaten ausgewertet.
Die deutsche Start-up-Branche hatte in der Corona-Pandemie von einem Digitalisierungsschub und damals niedrigen Zinsen profitiert. Lieferdienste und Finanzbroker etwa erlebten einen Boom. Doch mit den gestiegenen Zinsen und Konjunktursorgen halten sich Investoren seitdem mit Finanzspritzen für Wachstumsfirmen zurück. Start-ups kommen daher schwerer an Geld, viele mussten Stellen abbauen.
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