Die Flagge der Europäischen Union weht vor dem Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg.
Menschen in deutschen Grenzregionen denken nach einer neuen Studie nicht europäischer als im Binnenland. Wissenschaftler an der Universität des Saarlandes haben die Angaben von rund 25.000 Deutschen aus dem sozio-oekonomischen Panel – der größten Langzeit-Datensammlung Deutschlands – untersucht: Diese habe Personen in Binnen- und Grenzregionen 2020 gefragt, wie stark sie sich Europa emotional verbunden fühlten. «Die Ergebnisse zeigen erstaunlicherweise, dass das Leben in einer Grenzregion nicht mit einer stärkeren Bindung an Europa einhergeht», teilte Soziologie-Professor Martin Schröder am Mittwoch in Saarbrücken mit.
Das sei eine Überraschung gewesen, denn die allgemeine Annahme der europäischen Politik sei, dass Grenzregionen wie etwa im Saarland die «Hotspots» der europäischen Einigung seien. Nach der Anfang März im «Journal of Common Market Studies» veröffentlichten Studie sind Bewohner nahe der Grenze Europa nicht verbundener als anderswo.
Dabei spiele auch keine Rolle, welchen Bildungsabschluss oder welches Einkommen die befragten Personen hätten. «Die Verbundenheit zu Europa ist durch alle Bildungsschichten und auch ansonsten in allen Bevölkerungsgruppen in Grenzregionen nicht größer als in Inlandsregionen», teilte Schröder weiter mit. An der Studie waren zudem Politikprofessor Georg Wenzelburger und Schröders Postdoktorand Moritz Rehm beteiligt.
Die drei Autoren rieten als Schlussfolgerung aus ihren Beobachtungen von einer «allzu optimistischen Vorstellung» von Grenzregionen «als Biotope glühender Europa-Verbundenheit» ab. Nun wollten sie genauer hinschauen, weshalb die Europa-Verbundenheit in Grenzregionen laut der aktuellen Untersuchung nicht höher ist als im Inland, hieß es in der Mitteilung der Universität.
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