«Lasst sie Flakes essen»: Kellogg's-Chef empört mit Tipp für Arme

Der Kellogg’s-CEO freut sich live im TV über die Inflation. Mit seinem Ratschlag löst er eine Kontroverse aus.

Die steigenden Lebensmittelpreise setzen vielen zu, auch in der Schweiz verschulden sich manche, um essen zu können. Jetzt sorgt ein Kommentar vom Kellogg’s-Chef Gary Pilnick für Empörung.

Der Multimillionär und CEO des Lebensmittelriesen riet im US-TV armen Familien, sie sollten Flakes zum Znacht essen, um Geld zu sparen. «Wenn man bedenkt, was ein Müesli für eine Familie kostet, im Vergleich zu dem, was sie sonst essen würde, dann ist das viel erschwinglicher.»

Kellogg’s-CEO freut sich über Preisentwicklung

Getreide sei schon immer recht erschwinglich gewesen und sei tendenziell ein gutes Ziel, wenn Verbraucher unter Druck stehen, sagte Pilnick in einer Diskussion über die hohen Lebensmittelpreise.

Der CNBC-Moderator fragte den Kellogg’s-Chef noch, ob seine Äusserungen bei den Konsumentinnen und Konsumenten nicht falsch ankommen könnten. Sie seien seit 2020 gezwungen, etwa 26 Prozent mehr für Lebensmittel auszugeben.

Doch der Firmenchef liess sich nicht bremsen und freute sich sogar über die Entwicklung: «In der Tat, es läuft im Moment wirklich gut. Müesli zum Abendessen ist etwas, das jetzt wahrscheinlich mehr im Trend liegt, und wir würden erwarten, dass es sich fortsetzt, da der Verbraucher unter Druck steht.»

Seine Aussagen sorgten in sozialen Medien für Häme und Unverständnis, wie der «Guardian» schreibt. Einige verwiesen auf die hohen Preise von Kellogg’s-Produkten, andere fragten, ob Müesli wirklich so gesund ist, angesichts des hohen Zuckeranteils bei Kellogg’s-Marken.

Die Selbsthilfe-Autorin Marianne Williamson schrieb auf X: «Hungrigen Menschen mitzuteilen, dass Müesli zum Abendessen gut sein könnte, sei eine Ausbeutung der Hungrigen für finanziellen Gewinn.»

Ein Tiktok-Nutzer sagte: «Dieser Idiot verdient vier Millionen Dollar im Jahr. Glaubst du, er füttert seine Kinder mit Müesli zum Abendessen?» Einer erwiderte: «Esst stattdessen die Reichen.»

Schnell kam der Vergleich mit dem Satz «Lasst sie Kuchen essen» auf. Der Satz wird von vielen Marie Antoinette zugeschrieben. Der luxuriöse Lebensstil der letzten französischen Königin galt vielen als Beweis für ihre Gleichgültigkeit gegenüber den Leiden des Volkes. Darauf kam es zur Französischen Revolution, bei der sie hingerichtet wurde.

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