Die schönsten Orchideen für den Garten

Frauenschuh, Knabenkraut & Co. begeistern mit ihrer Schönheit jeden Orchideen-Liebhaber. Wir stellen Ihnen die schönsten Orchideen für den Garten vor.

Elegant, exotisch, farbenfroh – Orchideen verzaubern mit ihrer Vielfalt an Formen und Blüten. Mit etwa 1.000 Gattungen und bis zu 30.000 Arten bilden die Orchideen die größte Pflanzenfamilie der Welt. Viele kennen sie hierzulande nur als Zimmerpflanze. Die Schönheiten machen sich jedoch nicht nur auf der Fensterbank gut – auch im heimischen Garten können sie prächtig gedeihen.

Das bedeutet: Wenn Sie die Anmut von Orchideen im Zimmer schätzen, werden Sie auch an Orchideen für den Garten Ihre Freude haben. Im Freiland ist der Frauenschuh die beliebteste Gattung. Er wächst am besten im Halbschatten bis Schatten, andere Gattungen benötigen mehr Sonne. Wir stellen Ihnen die schönsten Orchideen für den Garten vor und geben Tipps, wie Sie diese erfolgreich kultivieren können.

Orchideen im Garten: Das Wichtigste in Kürze

Orchideen sind nicht nur beliebte Zimmerpflanzen, sondern lassen sich hierzulande auch im Garten kultivieren. Zu den beliebtesten Gartenorchideen gehören der Frauenschuh, die Japanorchidee, die Tibetorchidee sowie die Stendelwurz. Die meisten Orchideen-Arten für den Garten sind winterhart und müssen maximal durch eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenhumus geschützt werden. Die meisten wild wachsende Orchideen, wie das Breitblättrige Knabenkraut, sind in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Welche Orchideen sind für den Garten geeignet?

Vor nicht allzu langer Zeit war es eine Herausforderung, winterharte Orchideen im Garten zu kultivieren. Dies hat sich jedoch geändert, da es mittlerweile ein großes Sortiment an gartentauglichen Züchtungen und Sorten gibt. Bei guter Pflege und geeigneten Standortbedingungen können winterharte Orchideen daher eine wunderbare Bereicherung für Ihren Garten sein.

Zu den beliebtesten Gartenorchideen zählt in erster Linie der Frauenschuh (Cyripedium). Hierzulande ist der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus) besonders weit verbreitet. Den Namen verdanken die Pflanzen ihren majestätischen Blüten in Form eines Schuhs. Die Blüten der Orchideen zeigen sich bei den meisten Arten von Mai bis Juni. Für Einsteiger ist die Japanorchidee (Bletilla striata) außerdem hervorragend geeignet. Die Pflanze lässt sich sehr leicht im Garten kultivieren und blüht den ganzen Sommer über.

Zahlreichen Bedingungen gegenüber tolerant ist auch die Stendelwurz (Epipactis). Sie ist sehr kälteresistent und benötigt im Winter keinerlei Schutz. Mehr Aufmerksamkeit benötigt die Tibetorchidee (Pleione). Die Blüten der Pflanze erscheinen bereist im zeitigen Frühjahr und bezaubern sowohl durch ihre Größe als auch ihre Farbe. Im Winter ist ein Schutz mit Laub oder Tannenreisig empfehlenswert. Mit entsprechenden Überwinterungsmaßnahmen ist auch eine Kultur im Topf möglich. Wer auf der Suche nach duftenden Orchideen mit langer Blüte ist, dem ist die Calanthe zu empfehlen. Die mehrjährige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern und sind bis minus zehn Grad Celsius winterhart.

Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa)

Sumpfwurz (Epipactis palustris)

Gestreifte Japanorchidee ‘Purple’ (Bletilla striata)

Gelber Frauenschuh (Cypripedium fasciolatum)

Tibetorchidee ‘Rossini’ (Pleione formosana)

Orchideen im Garten – welche Pflege benötigen sie?

Die meisten Pflanzen innerhalb der Familie der Orchideen bevorzugen einen leichten, gut gelockerten und wasserdurchlässigen Boden. Geben Sie bei einem staunassen Boden eine zehn Zentimeter dicke Dränageschicht aus Kies ins Pflanzloch und mischen Sie schwere Böden mit Sand, Lavasplitt oder feinem Blähton.

Im Herbst ziehen sich die Pflanzen in die Erde zurück, im Frühjahr treiben sie neu aus. Dann ist es wie bei anderen Stauden Zeit für eine Portion Langzeitdünger. Gartenorchideen gedeihen auch in Kübeln mit mindestens 30 Zentimetern Durchmesser, ein guter Wasserabzug ist jedoch sehr wichtig. Getopfte Exemplare stellt man im Winter frostfrei aber kühl auf.

Ausgepflanzt im Beet sind Frauenschuh, Japanorchidee, Knabenkraut und Sumpfwurz winterhart. Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenhumus schützt die flachen Wurzeln vor Trockenheit und Kälte. Da stauende Nässe einigen Arten zu schaffen macht und zu Fäulnis an den Wurzeln führen kann, sollten Sie den Bodenzustand regelmäßig kontrollieren.

Gibt es in Deutschland wilde Orchideen?

Auch in Deutschland findet man in der Natur noch verschiedene Orchideen-Arten, auch wenn viele Bestände leider immer kleiner werden. Die sogenannten Erd-Orchideen sind ausgesprochene Standortspezialisten und wachsen oft an Plätzen, an denen die meisten anderen Pflanzen nicht überleben können. Arten wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) findet man beispielsweise auf anmoorigen, nährstoffarmen Feuchtwiesen, andere Arten wiederum wachsen auf meist kalkreichen sogenannten Trocken- oder Halbtrockenrasen. Der Gelbe Frauenschuh ist inzwischen nur noch sehr selten an halbschattigen Standorten in sogenannten Kalk-Buchenwäldern zu entdecken.

Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Da fast alle Orchideen-Arten mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht, stehen sie unter strengem Schutz. Man darf sie in der freien Natur weder pflücken noch ausgraben – ansehen aber sehr wohl. Örtliche Naturschutzvereine können Ihnen Auskunft darüber geben, ob es auch in Ihrer Region Vorkommen gibt. Der Mai ist ein guter Monat für einen Orchideen-Spaziergang, denn dann ist die Hauptblütezeit.