Britischer Dirigent Andrew Davis gestorben
Britischer Dirigent Andrew Davis gestorben
Der britische Dirigent Andrew Davis ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Davis war einer der am längsten amtierenden Chefdirigenten des BBC Symphony Orchestra, leitete es von 1989 bis 2000. Er sei über Jahrzehnte eine wichtige Kraft in der britischen Musik gewesen und „für uns alle ein Freund“, teilte das Orchester mit. „Er wird sehr vermisst werden.“
Davis, der sich nach einer Ehrung des Königshauses Sir nennen konnte, war auch Ehrendirigent des Melbourne Symphony Orchestra und des Toronto Symphony Orchestra. Die BBC erinnerte an seine humorvollen Auftritte bei der Klassikreihe BBC Proms, die jeden Sommer in der Londoner Royal Albert Hall stattfindet.
Davis war ein Unterhaltungstalent, galt als leutselig, freundlich, umgänglich. 1992 sang er seine Rede bei den BBC Proms sogar, wie man im Video sehen und hören kann.
Als es vor einigen Jahren Diskussionen darüber gab, nationalistische Gesänge wie „Rule Britannia“ in der „Last Night of the Proms“ abzuschaffen, reagierte Davis durchaus nicht unbeweglich: „Wer glaubt denn allen Ernstes, dass Britannien noch 2018 die Wellen beherrscht?“, fragte er.
Nach zwölf Jahren an der Spitze des Glyndebourne Opera Festivals und seiner Zeit bei der BBC ging Davis zur Jahrtausendwende in die Vereinigten Staaten zur Oper Chicago und zum Pittsburgh Symphony Orchestra.
Davis, der auch schon bei den Bayreuther Festspielen dirigiert hatte, war in seiner fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere der künstlerische Leiter einiger der weltweit bedeutendsten Opern- und Sinfonieorchester. (APA/dpa/red.)