Hlinka warnt Sturm vor dem "FC Bayern" der Slowakei

Hlinka warnt Sturm vor dem “FC Bayern” der Slowakei

Sturm Graz bekommt es in der Conference League mit der unumstrittenen Nummer eins der Slowakei zu tun. Rekordmeister Slovan Bratislava wird national selten gefordert, Glanzlichter auf europäischer Fußball-Bühne sind trotz der finanziellen Strahlkraft eines Oligarchen aber rar. Für Ex-Sturm-Spieler Peter Hlinka kein Grund, die routinierten Slowaken auf die leichte Schulter zu nehmen.

“Im Normalfall ist die slowakische Liga schwächer als die österreichische und ich sehe auch Sturm Graz leicht vorne”, sagte Hlinka vor dem Zwischenrunden-Hinspiel am Donnerstag (18.45 Uhr/live ServusTV und Sky) in Graz. Aber: “Man darf sie nicht unterschätzen. Sie sind für mich wie der FC Bayern – nicht immer top, oft arrogant, aber sie gewinnen die Spiele. Durch ihr Selbstvertrauen und ihre Routine sind sie schon saugefährlich.”

Der Faktor Erfahrung spricht für die Elf von Trainerlegende Vladimir Weiss. “Die Philosophie bei Slovan ist eine andere als bei Sturm Graz. Sie setzen auf fertige Spieler. Sie haben auch die Mittel, solche Spieler zu kaufen”, sagte Hlinka, der 28-fache slowakische Teamspieler und langjährige Österreich-Legionär bei Sturm, Rapid, Austria oder Bregenz. Im Schnitt sind die Slovan-Spieler fünf Jahre älter als die Grazer.

Beim Frühjahrsstart überzeugte der Serienmeister (seit 2019) und Tabellenführer mit einem 4:0 beim Zweiten Zilina. Gleich sieben Spieler der Startaufstellung waren 30 Jahre oder älter, Vladimir Weiss junior als Galionsfigur im offensiven Mittelfeld war mit 34 nur der viertälteste Akteur. Der Trainersohn, der als 17-Jähriger nach England zu Manchester City ging, sich aber nicht durchsetzte und vor seiner Heimkehr sechs Jahre lang in Katar verdingte, absolvierte nach Achillessehnen-Problemen seine erste Partie seit Anfang November.

Goalie-Oldie Milan Borjan (36) wurde mit einer Rückenblessur ausgetauscht, Abwehrchef ist der 35-jährige Guram Kashia, der 110-mal für Georgien gespielt hat. Vor dem Nationalteamkapitän räumt mit Jaba Kankava (37) ein Landsmann mit der Erfahrung von 100 Länderspielen ab. Kevin Wimmer ist erst für das Rückspiel eine Option. Der Ex-Rapidler ist nach drei Gelben Karten in der Gruppenphase gesperrt.

“Man könnte sagen, Sturm Graz wird mit seinem Tempospiel und hohem Pressing Vorteile haben. Andererseits ist Slovan auch imstande, solche Mannschaften auszuspielen”, sagte Hlinka, der nach drei Jahren als Cheftrainer in und um seiner Heimat gerne wieder in Österreich arbeiten würde. Er erinnerte daran, dass Slovan die Gruppe als Zweiter mit zehn Punkten hinter Lille (14) und vor Olimpija Ljubljana (6) abschloss. Und in der Vorsaison im Conference-League-Achtelfinale gegen den späteren Halbfinalisten FC Basel im Elferschießen ausschied.

Vielsagend war das Schweigen des Trainers in einer Winterpause, die Slovan im Katar-Trainingslager mit einem umstrittenen Testspiel gegen Dynamo Moskau verbrachte. Weiss senior (59) hatte sich vergeblich mehrere Neuzugänge gewünscht, um sie vor der Quali-Mühle im Sommer zu integrieren. Der Club, der 1969 den Cup der Cupsieger holte, träumt seit Jahren von der Champions League. “Die Conference League ist ein großartiger Wettbewerb für ich will nicht sagen ärmere Vereine, aber das ist sie. Sie ist für Vereine wie uns. Aber wir wollen mehr”, sagte Weiss ausgerechnet nach dem Aufstieg in der Conference League.

Ermöglichen soll den Traum der neureiche Club-Patron Ivan Kmotrik. Seine Grafobal-Gruppe wartet mit einem illustren Portfolio aus Firmen im u.a. Druck- und Verpackungs-, Immobilien-, Medien- oder eben Sportbereich (Slovan Bratislava sowie ein Golfressort) auf. Kmotrik baute für Club und Land auch das nunmehrige Nationalstadion.

Nationalistisch geht es im und um den Verein zu. Kmotriks Sohn und “Generaldirektor” des Clubs, Ivan Kmotrik junior, fällt mit Nähe zum offen rechts gerichteten Ultra-Anhang auf. Ein zur Fankurve gereckter rechter Arm brachte ihm eine rechtskräftige Verurteilung wegen Extremismus ein. Immer wieder sind bei Slovan-Spielen einschlägige neonazistische Symbole auszumachen. Verbindungen nach Wien – “Freunde” mit Austria-Wien-Bezug schauen regelmäßig vorbei – sind ebenfalls dokumentiert. In Graz rüstet sich die Exekutive für ein Hochrisikospiel.

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