Börse: Dax unverändert, Vonovia-Aktie mit Gewinnen, Mercedes-Benz und Volkswagen enttäuschen
Die Anleger halten sich im Zuge zahlreicher Quartalszahlen sowie der Feiertagspause am Mittwoch weitgehend zurück, der Dax notiert nahezu unverändert. Für Vonovia-Aktien geht es dennoch deutlich aufwärts.
Börse: Dax unverändert, Vonovia-Aktie mit Gewinnen, Mercedes-Benz und Volkswagen enttäuschen
Für den Dax zeichnet sich am Dienstag wie schon zum Wochenauftakt wenig Bewegung ab. Zuletzt zeigte sich der deutsche Leitindex nahezu unverändert bei 18.133 Punkten. Für den April steuert der Dax damit auf einen Rückgang um knapp 2 Prozent zu. Das zu Monatsbeginn erreichte Rekordhoch von 18.567 Punkten erscheint damit in weiter Ferne. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,1 Prozent auf 26.381 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ebenfalls kaum verändert.
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Mit einer Flut von Quartalszahlen sowie vor der Feiertagspause am Mittwoch dürften die Anleger am Dienstag eine klare Positionierung scheuen. Mit Volkswagen und Mercedes-Benz, dem Kunststoffkonzern Covestro, dem Immobilienkonzern Vonovia, dem Triebwerkbauer MTU und Adidas legen zur Wochenmitte allein aus dem Dax sechs Unternehmen ihre Zahlen vor.
Zudem stehen etliche Wachstums- und Inflationsdaten aus der Eurozone auf der Agenda. Derzeit gebe es Hinweise für einen weiteren Rückgang der Kerninflation im Währungsraum, was die Erwartungen an Zinssenkungen an die Europäische Zentralbank (EZB) mit Blick auf deren Juni-Sitzung stützen könnte, schreiben die Experten der Landesbank Helaba. Beim Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwochabend dürften die amerikanischen Währungshüter noch keine Änderung beschließen und sich alle Optionen offen halten. Gründe für ein Forcieren der Spekulationen um Zinssenkungen werde es aber vermutlich nicht geben.
Autobauer enttäuschen mit Quartalszahlen
Mercedes-Benz habe im ersten Quartal noch schwächer als befürchtet abgeschnitten, kommentierte ein Händler den Umsatzrückgang sowie den operativen Ergebniseinbruch. Enttäuschend sei vor allem die Umsatz- und Margenentwicklung in der Pkw-Sparte. Einzig der Barmittelzufluss und der Nettogewinn hätten die Erwartungen übertroffen. Auch Volkswagen berichtete für den Jahresbeginn eine rückläufige Geschäftsentwicklung. Die Aktien beider Unternehmen fielen zuletzt um 3 Prozent.
Covestro attestierten Börsianer einen durchwachsenen Quartalsbericht. Sie erinnerten aber daran, dass Nachrichten zur möglichen Übernahme durch den arabischen Ölkonzern Adnoc die Aktie eher bewegen dürften als die Zahlen. Hierzu habe sich das Unternehmen allerdings nicht geäußert, merkte Jefferies-Analyst Chris Counihan in einer ersten Reaktion auf die Zahlenvorlage an. Er sieht den operativen Ergebnisausblick für das laufende Quartal unter den Erwartungen.
Vonovia-Aktie grüßt von Dax-Spitze
Bei Vonovia sah Analyst Neil Green von der US-Bank Jmorgan einen ermutigenden Jahresstart. Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern erzielte nach einem Milliardenverlust im Vorjahr nun wieder einen Gewinn. Für 2024 hob Vonovia zudem die Prognose für das Wachstum der Mieteinnahmen an. Als stärkster Dax-Wert legten die Aktien zuletzt um 5 Prozent zu.
Der Sportartikelhersteller Adidas erzielte zum Jahresauftakt ein robustes Wachstum, wie aus endgültigen Zahlen hervorgeht – allerdings nicht auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt, wo die Erlöse zurückgingen. Den mit den vorab veröffentlichten Eckdaten angehobenen Ausblick bestätigten die Herzogenauracher. Adidas habe ein starkes Quartal hinter sich, lobte Jefferies-Analyst James Grzinic. Auch MTU berichtete für den Jahresauftakt Zuwächse. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.
Wall Street im Aufwind
Die US-Börsen haben am Montag ihren jüngsten Erholungsversuch fortgesetzt. Anleger hofften zu Beginn einer Woche mit reichlich weiteren Quartalsbilanzen und wichtigen Wirtschaftsdaten auf neue positive Überraschungen in der Berichtssaison. Zudem stützten Gerüchte rund um Tesla die positive Stimmung. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, hat das Unternehmen eine wichtige Hürde für die Zulassung seines Fahrerassistenzsystems im chinesischen Markt genommen. Die eher kursbelastenden Aussichten auf weniger Zinssenkungen in diesem Jahr rückten unterdessen etwas in den Hintergrund. Der Dow Jones Industrial legte um 0,4 Prozent auf 38.386 Punkte zu. Der marktbreit gefasste S&P 500 gewann 0,3 Prozent auf 5116 Zähler, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,4 Prozent auf 17.783 Punkte stieg.
Ölpreise fallen weiter
Die Ölpreise haben am Dienstag mit der Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg weiter nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 88,29 US-Dollar. Das waren 11 Cent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls leicht um 20 Cent auf 82,43 Dollar.
Zu Wochenbeginn hatten die Erdölpreise spürbar um mehr als einen Dollar nachgegeben. Ausschlaggebend sind Hoffnungen, dass die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg Erfolg haben könnten. Die internationalen Initiativen wurden in den vergangenen Tagen intensiviert. Insbesondere US-Außenminister Antony Blinken (62) ist in der Region unterwegs und versucht, eine Lösung in dem Konflikt zu finden.
Die vielen Unruhen im Nahen Osten haben die Erdölpreise seit Jahresbeginn um etwa 15 Prozent nach oben getrieben. Weiterhin halten große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot knapp. Hinzu kommt, dass sich die konjunkturelle Lage in großen Verbrauchsregionen wie China oder Europa langsam bessert und damit auch die Rohölnachfrage anziehen könnte.