Börse: Borussia-Aktie springt, Dax gibt Gewinne zum Teil ab, Wall Street mit leichten Gewinnen
Der Dax gibt seine im Tagesverlauf erzielten Gewinne komplett wieder ab. Auch die US-Börsen geraten erneut unter Druck. Zumindest die Aktionäre von Borussia Dortmund feiern den Einzug ins Halbfinale der Champions League.
Börse: Borussia-Aktie springt, Dax gibt Gewinne zum Teil ab, Wall Street mit leichten Gewinnen
Der Dax hat am Mittwoch seine im Handelsverlauf verbuchten Gewinne fast komplett abgegeben. Damit scheiterte eine Erholung von seiner Vortagesschwäche. Unterstützung von den US-Börsen blieb am Nachmittag aus. Ins Ziel ging der deutsche Leitindex mit plus 0,02 Prozent auf 17 770 Punkten. Der MDax schloss zur Wochenmitte mit minus 0,2 Prozent auf 25 926Zähler. In New York notierten der Leitindex Dow Jones Industrial wie auch der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss nach zunächst freundlichem Start jeweils etwa ein halbes Prozent tiefer.
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Erst am Dienstag hatte US-Notenbankchef Jerome Powell ein weiteres Mal die Hoffnung der Anleger auf bald sinkende Zinsen gedämpft. Auch die Risiken im Nahen Osten lassen sich nicht ausblenden. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, gab seine Gewinne wie der Dax ebenso ab und beendete den Handel mit minus 0,06 Prozent auf 4914,13 Punkten.
Adidas gefragt, Continental unter Druck
Im Dax feierten am Mittwoch die Anleger von Adidas mit einem Kursgewinn von 8,6 Prozent eine optimistische Prognose des Sportartikelherstellers. Die Aktien von Carl Zeiss Meditec rutschten im MDax um 5,3 Prozent ab. Die Deutsche Bank rechnet mit schwachen Quartalszahlen des Medizintechnikkonzerns. Puma waren im Fahrwasser von Adidas mit plus 2,7 Prozent unter den stärksten Werten.
Vom Einzug ins Halbfinale der Champions League profitierten im SDax die Anteile des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB) mit plus 4,8 Prozent. Varta waren in dem Nebenwerteindex erneut Schlusslicht mit minus neun Prozent. Seit dem Kurssturz am Freitag, als der Batteriehersteller mitgeteilt hatte, das eigene Umstrukturierungskonzept reiche nicht mehr aus, haben die Papiere gut 46 Prozent eingebüßt.
Conti-Aktie und ASML verlieren deutlich
Continental dagegen bekam im ersten Quartal die Probleme in der Autozulieferung wieder stark zu spüren. Die entsprechende Sparte des Autozulieferers und Reifenherstellers rutschte deutlich stärker in die Verlustzone als von Experten erwartet. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers senkte daraufhin prompt sein Kursziel, obwohl Conti die Jahresziele bestätigte. Zuletzt sackte die Aktie um knapp 6 Prozent ab.
Deutlich unter den Erwartungen blieb auch der Auftragseingang bei ASML. Der Titel des weltweit führenden Anbieters von Maschinen zur Produktion hochmoderner Computerchips gab daraufhin in Amsterdam um bis zu 6,4 Prozent nach. „Obwohl es enttäuschend ist, würden wir nicht zu viel hineininterpretieren, da der Auftragseingang notorisch unregelmäßig ist”, sagte ING-Analyst Marc Hesselink. Auch andere Halbleiteraktien folgten ASML im Minus und zogen den Branchenindex um rund 1,5 Prozent nach unten.
Ölpreise unter Druck
Die Ölpreise sind am Mittwoch gesunken. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,49 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 56 Cent auf 84,80 Dollar.
An den Finanzmärkten werden die geopolitischen Risiken im Nahen Osten zwar weiter als hoch eingeschätzt. Die Reaktion Israels auf den iranischen Angriff vom Wochenende lässt aber weiter auf sich warten, was den Anstieg der Ölpreise nach Einschätzung von Marktbeobachtern derzeit bremst. Ende der vergangenen Woche war der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee wegen der Sorge vor einem weiteren Krieg im Nahen Osten zeitweise über 92 Dollar je Barrel gestiegen.
Am Ölmarkt sind am Morgen Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der US-Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Ölreserven um mehr als 4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Steigende Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten in der Regel die Ölpreise.
Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zu den Lagerbeständen an Rohöl erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.