Boris Pistorius: Verteidigungsminister verspricht Ukraine Unterstützung mit HIMARS-Raketenwerfern
Verteidigungsminister Boris Pistorius trifft in den USA und Kanada Verbündete. In Washington bekommt er Lob für die deutsche Militärpolitik und Raketenwerfer für die Ukraine – bezahlt mit deutschem Geld.
Boris Pistorius: Verteidigungsminister verspricht Ukraine Unterstützung mit HIMARS-Raketenwerfern
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat weitere Waffenhilfe für die Ukraine angekündigt. Bei seinem Besuch in Washington sagte der Minister, Deutschland habe den USA drei Raketenwerfer von Typ »Himars« abgekauft. Die weitreichenden Waffenssysteme aus den Beständen der US-Armee sollten nun zeitnah in die Ukraine geliefert werden, sagte Pistorius. Für die drei Systeme hat Deutschland insgesamt 30 Millionen Dollar gezahlt.
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Die Idee, den USA Raketenwerfer für die Ukraine abzukaufen, war bereits vor einigen Monaten entstanden. Damals war unklar, ob die Regierung von Präsident Joe Biden ein weiteres Waffenpaket im Wert von 60 Milliarden Dollar durch den Kongress bekommen würde. Obwohl das Paket mittlerweile genehmigt wurde, will Deutschland den Deal mit den USA trotzdem durchziehen. »Die Zeit drängt«, sagte Pistorius in Washington.
»Stolze Demokratien im Gleichschritt«
Pistorius war in Washington am Vormittag mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu einem Gespräch zusammengekommen. Vor dem Gespräch lobte Austin Deutschland geradezu euphorisch, nicht nur für die geleistete Unterstützung der Ukraine. »Ob bei der Abschreckung gegen eine Aggression des Kreml oder der Stärkung der Stabilität im Indo-Pazifik, unsere zwei stolzen Demokratien sind im Gleichschritt«, sagte Austin.
Deutschland als »Macht für Frieden und Sicherheit«, fügte Austin hinzu. Berlin sei »einer unserer stärksten und verlässlichsten Partner«. Neben Austin hatte sich Pistorius auch mit einflussreichen Kongressmitgliedern getroffen.
Pistorius wurde in Washington mit vollen militärischen Ehren empfangen, einer Zeremonie mit erweiterter Ehrengarde und Militärkapelle. Seine Reise in die USA und nach Kanada dient auch dazu, den Nato-Partnern das stärkere militärische Engagement Deutschlands deutlich zu machen. Vor dem Nato-Gipfel im Juli im Washington will er damit einen in früheren Jahren entstandenen kritischen Blick auf Deutschland zurechtrücken.
Am Vortag hatte Pistorius ein Hubschrauberwerk des Rüstungsunternehmens Boeing in Philadelphia besucht. Dort wird der schwere Transporthubschrauber vom Typ CH47-F »Chinook« produziert und Deutschland hat für die Bundeswehr 60 Stück davon in der modernsten Variante Block II bestellt. Sie sollen künftig das Arbeitspferd der Luftwaffe bei der Verlegung von Personal und Material sein und Pistorius wird versichert, dass alles im Zeitplan sei und eine Lieferung bis 2027 erfolgen könne.
Am Nachmittag reiste er weiter zu politischen Gesprächen nach Kanada.