Bohrtürme gegen Nationalbank-Investitionen in Fracking
Während der Generalversammlung der Schweizerischen Nationalbank haben Aktivistinnen und Aktivisten für klimafreundlichere Geldanlagen demonstriert.
Die Protestierenden fordern die Nationalbank auf, in grünere Unternehmen zu investieren.
Rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten haben anlässlich der Generalversammlung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Freitagmorgen vor dem Kursaal in Bern gegen die Investitionen in Fracking-Unternehmen protestiert.
Sie stellten symbolisch zwei Bohrtürme aus Holz auf und spannten dazwischen ein Transparent auf. Die Polizei war vor Ort, griff jedoch nicht ein. Die Stimmung blieb ruhig, der Tramverkehr wurde nicht behindert.
Umweltschäden durch Fracking
Durch ihre Investitionen in Firmen wie ExxonMobil, Shell, Chevron oder Total fördere die SNB Fracking-Anlagen, so die Protestierenden.
«Die Anlagen führen regelmässig zu Erdbeben, verseuchen Grundwasser und Böden und führen bei der lokalen Bevölkerung zu gravierenden Gesundheitsschäden», schreiben sie auf einem Flugblatt, das sie an die beim Kursaal eintreffenden SNB-Aktionärinnen und -Aktionäre verteilten. Sie fordern die SNB auf, Fracking-Unternehmen aus ihrem Devisenportfolio auszuschliessen.
Das Thema beschäftigte letzte Woche in der Sondersession auch den Nationalrat. Fünf Vorstösse wollten die SNB zwingen, bei ihrer Geld- und Währungspolitik auch Klimarisiken zu berücksichtigen. Die Vorstösse wurden abgelehnt.
Auf kantonaler Ebene gibt es ähnliche Bestrebungen. So ist etwa eine Motion hängig, die verlangt, dass sich der Kanton Bern als grösster Aktionär dafür einsetzt, die SNB auf einen klimafreundlicheren Kurs zu bringen.
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