Bluetooth-Verbindung ins All: US-Startup baut neues Satellitennetz
Laut Hubble Networks gelang dem Unternehmen über eine Entfernung von 600 Kilometern eine Bluetooth-Verbindung vom Erdboden zu einem Satelliten. Was soll das bringen?
Bluetooth-Verbindung ins All: US-Startup baut neues Satellitennetz
Das US-Start-up Hubble Networks meldet einen »Technologiesprung, der unsere Vorstellungen von globaler Konnektivität grundlegend verändert«: Dem Unternehmen sei es gelungen, eine Bluetooth-Verbindung direkt ins All herzustellen. Dazu hatte die Firma bereits im März zwei Satelliten ins All gebracht, die den Grundstock eines neuen weltumspannenden Kommunikationsnetzwerks schaffen sollen.
Die Idee dahinter: Während etwa Starlink Internetanbindungen mit großer Bandbreite über ein teures Netzwerk von Tausenden Satelliten anbietet und dazu aufwendige Empfangsstationen am Boden benötigt, will Hubble Networks eine kosten- und energiesparende Alternative aufbauen.
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Satellitenverbindung ohne Spezial-Hardware
Um Bluetooth-Verbindungen zu Satelliten zustande zu bringen, musste das Unternehmen eine spezielle Antenne entwickeln. Zwei Satelliten wurden mit einer SpaceX-Rakete bereits ins All gebracht. Um die große Entfernung und die hohe Geschwindigkeit der Satelliten auszugleichen, musste das Unternehmen nach eigenen Angaben zwar die Software der verwendeten Bluetooth-Chips anpassen, kommt aber ansonsten mit Standard-Komponenten aus. Demnach soll es mit dem System möglich sein, von den Satelliten aus herkömmliche Bluetooth-Chips am Boden zu erreichen, sofern diese mit einer modifizierten Software bestückt werden.
Wie »Techcrunch« berichtet, plant Hubble Networks, sein Netzwerk bis spätestens 2026 auf 36 Satelliten auszuweiten. Damit soll an jedem Punkt der Erdoberfläche an zwei bis drei Stunden pro Tag eine Verbindung möglich sein. Das zeigt, dass das Start-up kein Angebot für Privatkunden plant, die via Satellit eine Internetverbindung herstellen oder verlässlich kommunizieren wollen. Stattdessen sind Spezialanwendungen denkbar, die einen vergleichbar geringen Datenbedarf haben, also etwa zum täglichen Abgleich von Sensordaten in weit abgelegenen Gegenden. Gleichwohl wirbt das Unternehmen, das bereits 20 Millionen Dollar Investorengelder eingeworben hat, damit, in Zukunft eine Milliarde Geräte vernetzen zu wollen.