Zentralrat der Muslime: Aiman Mazyek tritt als Vorsitzender vorzeitig ab

Mehr als 13 Jahre stand er an der Spitze des Zentralrats der Muslime in Deutschland: Jetzt will Aiman Mazyek den Posten vorzeitig abgeben.

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Zentralrat der Muslime: Aiman Mazyek tritt als Vorsitzender vorzeitig ab

Aiman Mazyek gibt den Vorsitz des Zentralrats der Muslime (ZMD) zum kommenden Juni auf. Dies teilte der ZMD am Montag mit. Der 55-Jährige scheidet damit vorzeitig aus, bereits nach der ersten Hälfte seiner jetzigen Amtszeit. »Es ist nun an der Zeit, dass andere das Ruder übernehmen«, sagte Mazyek laut eine Pressemitteilung des ZMD.

Mazyek werde den Posten an einen Interimsvorsitzenden übergeben, hieß es. Der ZMD werde zu einer Vertreterversammlung einladen, um einen neuen Vorsitzenden zu bestimmen. Der ZMD-Vorstand dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seinen Einsatz und äußerte Bedauern über dessen Weggang.

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Mazyek war von 2002 bis 2010 zunächst Generalsekretär und dann Vorsitzender des Zentralrats. Der ZMD ist eine Dachorganisation von derzeit neun Landesverbänden, 14 muslimischen Dachorganisationen sowie etwa 300 Gemeinden und islamischen Vereinen.

Mazyek gehört zu den bekanntesten Vertretern der Islam-Verbände in Deutschland. Er engagiert sich seit vielen Jahren für den interreligiösen Dialog. Zu einem Gespräch mit Vertretern muslimischer Verbände über Folgen der Eskalation in Nahost hatte das Bundesinnenministerium zuletzt Vertreter von muslimischen Verbänden eingeladen, nicht aber den Zentralrat der Muslime.

Der ZMD hatte im Januar 2022 den Ausschluss der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG) und seiner Mitglieder auf Landesebene beschlossen. Zuvor hatte der Verfassungsschutzbericht festgehalten, aufgrund von engen strukturellen und personellen Verflechtungen sei die DMG als Teil des weltweiten Netzwerks der Muslimbruderschaft “und als deren zentrale Organisation in Deutschland anzusehen”.

Zur Grundüberzeugung der islamistischen Vereinigung gehöre die Errichtung islamischer Herrschaftsordnungen, die mit demokratischen Prinzipien wie der Meinungsfreiheit, der Volkssouveränität und der Gleichberechtigung unvereinbar seien.

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