Lawinenabgang in Tirol: Vier Verschüttete lebend geborgen
Nach einem Lawinenabgang in den Ötztaler Alpen im Gemeindegebiet von Sölden (Bezirk Imst) ist offenbar eine große Anzahl von Wintersportlern verschüttet worden. Wie die Polizei gegenüber der APA mitteilte, wurden inzwischen vier Personen lebend geborgen. Insgesamt vermutete man 18 beteiligte Personen, gesicherte Informationen lagen dahingehend aber noch nicht vor.
Die Suchaktion musste zwischenzeitlich unterbrochen worden, weil Lawinen gesprengt wurden. Es befanden sich zunächst Rettungskräfte am Lawinenkegel, man überlege aber, dieser vorerst wieder abzuziehen, da die Gefahr von Folgelawinen groß sei. Derzeit komme man zudem nur mit Hubschraubern zur Unfallstelle. Zu dem Lawinenabgang soll es im Zustieg zur auf 2.501 Metern Seehöhe gelegenen Martin-Busch-Hütte gekommen sein.
Am Donnerstag herrschte auf Tirols Bergen indes die relativ niedrige Lawinenwarnstufe zwei auf der fünfteiligen Skala. Damit wurde die Lawinengefahr als “mäßig” beurteilt. Dennoch warnten die Experten vor spontanen Locker- und Gleitschneelawinen. Die Gefahr vor Lockerschneelawinen würde mit den im Tagesverlauf ansteigenden Temperaturen und der Sonneneinstrahlung zunehmen, besonders im extremen Steilgelände. “Nebst der Verschüttungsgefahr sollte vor allem die Mitreiß- und Absturzgefahr beachtet werden”, hieß es. Selbiges galt für Gleitschneelawinen, die an steilen Grashängen auch vereinzelt groß sein können.
Erst am Dienstag wurde einer sechsköpfigen Wandergruppe am Bärenkopf am Achensee (Bezirk Schwaz) eine Gleitschneelawine zum Verhängnis. Ein 19-jähriger Deutscher wurde von den Schneemassen fast 300 Meter mitgerissen, verschüttet und getötet. Seine Kameradinnen und Kameraden überlebten den Unfall. Laut einer Analyse des Lawinenwarndienstes wurde die Lawine nicht unmittelbar von den Wanderern ausgelöst, da sich diese spontan gelöst habe. Es wurde jedoch davor gewarnt, dass Lawinen, die in der Höhe brechen, bis ins Grüne vorstoßen können.
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