Bei jedem Zweiten dauert Wohnungssuche länger als ein Jahr
Wer nach einem neuen Zuhause sucht, kann in der aktuellen Lage verzweifeln. Die Konkurrenz ist in Großstädten besonders groß, aber auch auf dem Land gibt es erhebliche Probleme.
Bei jedem Zweiten dauert Wohnungssuche länger als ein Jahr
Mehr als jede und jeder Zweite (54,4 Prozent) in Deutschland sucht länger als ein Jahr ein neues Zuhause. Zu diesem Ergebnis kommt eine nicht-repräsentative Studie der Internetplattform ImmoScout24 hervor. 22,7 Prozent der Befragten brauchten demnach sogar mehr als zwei Jahre für die Suche nach einem neuen Zuhause.
An der Online-Umfrage nahmen von März bis April 2024 insgesamt 1183 Menschen teil, die bei ImmoScout24 einen Suchauftrag für eine Wohnung oder ein Haus zur Miete oder zum Kauf eingerichtet haben. 64,1 Prozent zeigten sich zuversichtlich, dass sie in diesem Jahr noch das Richtige finden. 16,4 Prozent derjenigen, die in diesem Jahr umziehen möchten, machen sich keine Hoffnungen. 19,5 Prozent hoffte, dass es spätestens im nächsten Jahr klappt.
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»Dass jeder zweite Deutsche länger als ein Jahr sucht, zeigt wie angespannt der Markt und die Konkurrenzsituation sind«, sagte Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. »Besonders die seit Jahren steigenden Mieten führen dazu, dass eine neue Wohnung eigentlich immer mit gestiegenen Kosten verbunden ist.« Oft scheuten die Menschen deshalb einen Umzug.
Das Unternehmen stellte außerdem fest, dass die Gesamtzahl der aktiven Suchaufträge deutschlandweit steigt – und damit auch die Konkurrenz. Demnach ist seit 2019 die Zahl der gespeicherten Suchen bei ImmoScout24 deutschlandweit um 38,1 Prozent gestiegen. Diese Zunahme an Suchaktivität ist prozentual noch stärker als in den fünf größten Städten. Dies sei zum einen darauf zurückzuführen, dass die Metropolen gemessen an ihrer Einwohnerzahl ohnehin eine starke Nachfrage haben. Zum anderen zeigte bereits eine ImmoScout24-Auswertung aus dem Jahr 2024, dass die Mietsuchenden zunehmend ins Umland ausweichen.
Unter den Metropolen sticht Hamburg hervor, wo die Suchaufträge seit 2019 um 31 Prozent zugenommen haben. Die Menge der aktiven Gesuche stieg aber auch in den anderen Großstädten Köln (+ 20 Prozent), München (+ 18,9 Prozent), Frankfurt am Main (+ 18,1 Prozent) und Berlin (+ 17,3 Prozent).