Bei „hart aber fair“ - Expertin sorgte mit Islam-Aussagen für Diskussionen - jetzt erklärt sie ihren Auftritt

Die muslimische Rundfunkrätin Kohola Maryam Hübsch islamistischen Demonstrationen neu gedeutet: Einen Widerspruch zwischen Scharia und Staat zu sehen, sei „Fantasie“, sagte sie. IMAGO/teutopress

Khola Maryam Hübsch war am Montag zu Gast bei „hart aber fair“. Die Sendung behandelte auch die islamistischen Demonstrationen am vergangenen Wochenende in Hamburg. Ihre Aussagen sorgten für heftigste Diskussionen, nun äußert sie sich erneut.

Hübsch hatte sich in der Sendung am Montag nicht klar von den Demonstrationen in Hamburg abgegrenzt. Rufe wurden laut, die Islamexpertin von ihrer Funktion als Rundfunkrätin abzuberufen.

Hübsch äußert sich erneut zu Demo-Aussagen

Nun äußert sich Hübsch erneut. Sie sagt zu „t-online“, dass sie tatsächlich glaube, „dass diese Plakate in Hamburg und diese Gruppierung, die hinter der Demonstration steht, hochproblematisch sind. Wenn das nicht klar genug herübergekommen ist, bedauere ich das.“

Und weiter macht sie klar: „Das sind Extremisten, die das veranstaltet haben, und das ist zu verurteilen, aber genau deshalb dürfen wir Muslime nicht zulassen, dass Begriffe, die aus dem Islam stammen, von diesen Extremisten gekapert und instrumentalisiert werden.“

Islamisten-Demonstration in Hamburg

Eine von Islamisten organisierte Demonstration mit über 1000 Teilnehmern in Hamburg hat weit über den Stadtstaat hinaus für Empörung gesorgt. Zugleich wurden Forderungen nach einem Verbot der Gruppierung Muslim Interaktiv laut. Auf Plakaten standen am Samstag Slogans wie „Deutschland = Wertediktatur“ oder „Kalifat ist die Lösung“. Redner gaben das Kalifat ausdrücklich als Ziel für islamische Staaten aus.

Auf die Demo angesprochen, antwortete Khola Maryam Hübsch „Ich gehöre einer Gemeinde an, die hat einen Kalifen. Einen weltweiten Kalifen.“ Moderator Louis Klamroth will das so nicht stehen lassen, hakt bei der Islamexpertin – sie gehört als Vertreterin der Muslime dem Rundfunkrat des Hessischen Rundfunk an – nach. Er will wissen, ob sich Hübsch von der Demo abgrenzt. Doch Hübsch weicht aus: „Wenn ein Muslim gut zu seinen Nachbarn ist, wenn er sich fürs Gemeinwohl einsetzt, sich ehrenamtlich engagiert, dann befolgt er die Scharia.“ Für Hübsch bildeten die Demonstrationsteilnehmer darüber hinaus eine zu vernachlässigende Minderheit .

Der Anmelder der Kundgebung steht nach Informationen des Hamburger Verfassungsschutzes der Gruppierung Muslim Interaktiv nahe. Diese ist als gesichert extremistische Bestrebung eingestuft.