Bad Wildunger Vipers übernehmen nach 24:27 die Rote Laterne
Handball
Bad Wildunger Vipers übernehmen nach 24:27 die Rote Laterne
Im Abschluss fehlte das Glück: Norma Goldmann (hier im Hinspiel gegen Annika Ingenpass und Mariana Ferreira Lopes) und die Vipers vergaben in Leverkusen zu viele Chancen. Archi
Die Bad Wildunger Vipers warten auch nach dem zehnten Spiel in Folge auf einen Sieg. Und noch schlimmer: Seit dem Wochenende ist der Handball-Bundesligist auf den letzten Rang abgerutscht.
Leverkusen –Während Neckarsulm sein Spiel gegen Buxtehude überraschend mit 29:24 gewann, verloren die Vipers in Leverkusen mit 24:27 (13:14). Der Abstieg aus der ersten Liga rückt immer näher – auch wenn die Leistung der Wildungerinnen in der Ostermann-Arena so gut wie lange nicht mehr war.
Vipers-Trainer Mart Aalderink wusste vor dem Spiel: „Für uns ist Leverkusen eine Mannschaft, gegen die wir noch punkten können.“ Und seine Spielerinnen schienen auch daran zu glauben, denn sie boten in Hälfte eins jederzeit ein Spiel auf Augenhöhe. Das begann mit einem „Hallo-Wach-Treffer“ für Torhüterin Larissa Schutrups, die gleich in der ersten Aktion von Loreen Veit am Kopf getroffen wurde.
Die folgerichtige erste Überzahlsituation der Vipers brachte zwar nicht viel ein, die Gäste waren aber dennoch von Beginn an drin in einer Partie, in der beide Teams zunächst Probleme in der Offensive hatten. Die Vipers, weil zu oft die nötige Tiefe in den Aktionen fehlte, Leverkusen, weil ebenfalls oft der letzte Schritt vermisst wurde, vor allem aber, weil beide Vipers-Torhüterinnen sehr gut aufgelegt waren, vor allem Schutrups, die nach zwölf Minuten wieder zwischen die Pfosten rückte.
Die Vipers gingen beim 6:5 (16.) sogar in Führung, verpassten es aber, diese bei einem von Hannah Berk vergebenen Tempogegenstoß auszubauen. Kurz vor der Pause legte Leverkusen die erste Drei-Tore-Führung vor (13:10), doch die Vipers blieben dran. Mit dem Halbzeitpfiff erzielte Anika Hampel den 13:14-Anschlusstreffer – es war alles drin für die Gäste nach der ersten halben Stunde. „Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden“, lobte auch Aalderink sein Team.
Das änderte sich nach Wiederanpfiff zunächst. Die Leverkusenerinnen agierten in der Abwehr einen Tick offensiver, dies reichte, um in Bad Wildungens Angriffsreihe einige Verwirrung zu stiften. Neun Minuten dauerte es, ehe die Vipers durch Julia Symanzik das erste Tor in Hälfte zwei erzielten, Leverkusen hatte da aber mit einem 5:0-Lauf das Ergebnis auf 19:13 gestellt.
Die Entscheidung? Nein. „Wir müssen mit einer Sechs-Tore-Führung geschickter umgehen“, sagte Bayer-Trainer Michael Biegler und spielte auf die letzten 20 Minuten der Partie an. Aalderink versuchte mit der siebten Feldspielerin, dem Vipers-Angriff mehr Struktur zu verleihen. Ein Kniff, der durchaus Wirkung zeigte. Die Bad Wildungerinnen kämpften sich wieder näher ran. Beim 18:21 durch Nele Wenzels Tempogegenstoßtor (48.) waren die Vipers zumindest wieder in Reichweite, nach drei Toren in Serie von Vakare Damulviciute waren die Vipers beim 22:23 plötzlich wieder mitten drin im Spiel. Wer weiß, wie dieses verlaufen wäre, hätte Anika Hampel nicht bei ihrem gegen Miranda Nasser verworfenen Siebenmeter den nicht unverdienten 24:24-Ausgleich verpasst.
Überhaupt wurde die Bayer-Torhüterin nun die entscheidende Frau auf dem Feld. Sie machte in der Schlussphase reihenweise Bad Wildunger Möglichkeiten zunichte, nicht nur den Siebenmeter von Hampel, sondern auch mehrere weitere freie Chancen. „Am Ende belohnen wir uns einfach nicht“, wusste Julia Symanzik um die Gründe für die 18. Saisonniederlage.
Besser machten es in der Schlussphase die Bayer-Elfen, die endgültig den Deckel auf eine Partie setzten, in der die Gäste so nah an einer Überraschung waren, wie lange nicht mehr. „Unser Hauptproblem war heute die Chancenverwertung. Leverkusen hat die Dinger gemacht, wir nicht und deswegen verlieren wir heute verdient“, sagte Aalderink nach der Partie. Und der Vipers-Trainer weiß: „Für uns wird es immer schwieriger, die Liga zu halten.“