F1-Training Bahrain: Red Bull glänzt nicht mit Bestzeiten, aber im Longrun

f1-training bahrain: red bull glänzt nicht mit bestzeiten, aber im longrun

Lewis Hamilton sichert sich im Mercedes W15 die Bestzeit

Der erste Trainingstag der Formel-1-Saison 2024 hat nicht das erwartete Ergebnis gebracht. Denn in der Flutlichtsession am Abend sicherte sich nicht Topfavorit Max Verstappen (Red Bull) die Bestzeit, sondern am Ende hatten Lewis Hamilton und George Russell (beide Mercedes) die Nase vorn. Verstappen wurde mit 0,477 Sekunden Rückstand Sechster.

Hamilton fuhr in 1:30.374 Minuten die erste Tagesbestzeit der neuen Formel-1-Saison und war dabei zwei Zehntelsekunden schneller als sein Teamkollege, der wiederum acht Hundertstel Vorsprung auf Fernando Alonso hatte, der im Aston Martin Position drei belegte.

Red Bull war bei den schnellen Zeiten hingegen nicht ganz vorne dabei, denn neben Verstappen landete auch Sergio Perez mit 0,741 Sekunden Rückstand nur auf dem zehnten Rang. Allerdings waren die dritten Sektoren bei den Bullen in der schnellsten Runde jeweils langsamer als im Run davor.

Auch Ferrari war nicht ganz vorne zu finden: Carlos Sainz wurde mit vier Zehntelsekunden Rückstand Vierter, Charles Leclerc haderte gleich zwei Mal mit Verkehr und wurde nur Neunter (+0,739).

Zum Thema:

“Ich verstehe es nicht und bin überrascht, wo wir gelandet sind. Aber das nehmen wir erstmal mit”, sagt Hamilton nach seiner Bestzeit. “Wir dürfen aber nicht überschwänglich werden, sondern müssen weiter konzentriert an der Abstimmung arbeiten. Ich glaube, unsere Longrun-Pace ist nicht mal ansatzweise in der Nähe von Red Bull.”

Auch Russell schlägt in die gleiche Kerbe: “Wir sollten jetzt nicht abheben”, mahnt er. “Die Qualifying-Pace sah wirklich stark aus. Wir müssen noch verstehen, warum sie so gut war. Wir haben einige Änderungen gegenüber dem Test vorgenommen, und das hat die Erwartungen übertroffen. Aber letztlich kommt es auf die Pace im Longrun an, und da liegt Max immer noch vor uns.”

Trotzdem glaubt Hamilton an eine Podiumschance für Mercedes: “Ich schätze, wir sind ungefähr auf einem Niveau mit Ferrari, vielleicht mit Aston Martin und McLaren. Wo genau wir uns da einsortieren, das weiß ich nicht, aber es dürfte eng zugehen in dieser Gruppe.”

Apropos Aston Martin: “Definitiv bin ich etwas überrascht, dass wir in den Zeiten so weit vorne liegen”, sagt Alonso, “aber das kann sich mit der Kraftstoffmenge dramatisch ändern. Ich bleibe also ruhig”, so der Spanier, der betont: “Ich bin mit den Set-up-Änderungen, die wir heute vorgenommen haben, zufrieden. Ich denke, wir müssen noch mehr Leistung finden.”

Red Bull stark im Longrun

Wichtiger als schnelle Zeiten sind im zweiten Training aber ohnehin die Longruns, die alle Fahrer auf Softs absolviert haben – und dort war Red Bull noch eine Klasse für sich.

Verstappen war auf seinem Stint lange konstant im Bereich von 1:36.6 Minuten unterwegs, Teamkollege Perez war zu Beginn etwas schneller, fiel dafür aber auch gegen Ende hin etwas stärker ab. Damit war man rund zwei Zehntelsekunden schneller als George Russell im Mercedes und vier Zehntelsekunden schneller als Lewis Hamilton.

Daher zeigt sich der Weltmeister auch noch unbesorgt über den Rückstand in der Zeitentabelle: “Vielleicht haben einige Leute um uns herum den Motor schon ein bisschen aufgedreht, was den Topspeed angeht”, sagt er. “Aber wir konzentrieren uns einfach auf uns selbst.”

Er spricht von “ein paar kleinen Problemen mit der Balance vorne und hinten – aber nichts Großes”. Verstappen weiter: “Auf dem Longrun war ich etwas zufriedener, aber auch hier gibt es einige Dinge, die wir besser machen können.”

Die Longruns von Ferrari waren hingegen nicht berauschend und lagen nur im niedrigen Bereich von 1:37 Minuten. Allerdings sieht es so aus, als hätten die Roten Motorenleistung zurückgehalten, weil man ziemlich weit am Ende der Topspeed-Wertung lag.

Leclerc sagt über den Donnerstag: “Es fühlte sich gut an, keine großen Überraschungen, zumindest von unserer Seite aus. Es war genau so, wie wir das Auto erwartet hatten”, so der Monegasse. “Im FP2 hattee ich einen kleinen Fehler auf meiner schnellen Runde gemacht, es ist ein Ein-Runden-Reifen, das war’s.”

“Aber abgesehen davon geht es jetzt nur noch um den morgigen Tag, und ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, einen Schritt nach vorne zu machen. Mercedes sieht stark aus, was eine kleine Überraschung ist, aber wir wissen nicht, mit welchem Sprit sie unterwegs sind. Ich denke also, dass wir morgen alle Antworten haben werden.”

Dafür war McLaren heute gut dabei, die bei den Testfahrten noch eine Nebenrolle gespielt hatten. Vor allem der Longrun von Oscar Piastri (5.) war im Grunde auf Augenhöhe mit dem von Verstappen, während Lando Norris, der übrigens nur Letzter wurde, nicht ganz so flott unterwegs war wie der Australier.

Haas ordentlich dabei, Alpine nicht

Besser lief es diesmal für das Haas-Team, die weder bei den Testfahrten, noch im ersten Training schnelle Zeiten gefahren waren und heute Mittag einen großen Abstand auf die Konkurrenz besaßen. Am Abend fuhr Nico Hülkenberg zumindest auf Position sieben, Teamkollege Kevin Magnussen auf Position 14.

“Ich denke, es ist okay”, schmunzelt Hülkenberg. “Aber ich denke auch, dass es keinen Grund gibt, sich zu sehr zu freuen. Haben wir oder habe ich diese Pace erwartet? Wahrscheinlich nicht. Aber äh, ja. Vielleicht sind wir leichter als andere, ich weiß es nicht.”

“Aber ich denke, dass es immer noch ein paar Autos gibt, wie Lando, der nicht mit zu wenig Benzin gefahren ist, oder?”, warnt er vor überzogenen Erwartungen. “Ich denke, es gibt immer noch ein paar Leute, die, wenn sie ihre Runs sauber fahren würden, vor uns liegen würden. Der siebte Platz entspricht also nicht der ganzen Wahrheit, denke ich.”

Trotzdem war auch der Reifenverschleiß beim amerikanischen Rennstall erträglich, nachdem man in den vergangenen Wochen einen großen Fokus auf das Thema gelegt hatte.

Sorgen machen muss man sich hingegen um Alpine, die weder im Longrun noch mit schnellen Zeiten glänzten: Pierre Gasly und Esteban Ocon lagen mit mehr als 1,5 Sekunden Rückstand auf den Positionen 16 und 18 und fuhren den mit Abstand schlechtesten Longrun – nämlich im hohen 1:37er-Bereich.

“Natürlich wissen wir, dass die Leistung nicht so ist, wie wir sie gerne hätten, aber ich denke, wir verstehen immer mehr von diesem Auto”, sagt Gasly nach dem Donnerstag. “Wir wissen, dass wir geduldig sein müssen, aber wir müssen versuchen, das Beste aus dem Paket zu machen, das wir im Moment haben.”

Einen Ausblick auf das Qualifying wagt der Franzose aber nicht: “Ich möchte keine Position angeben, das werden wir in ein paar Stunden herausfinden. Aber im Moment ist es schwierig, aber ich denke, das Wichtigste ist, dass ich genau weiß, was ich will und was ich vom Auto brauche”, sagt er.

Für das Schweizer Sauber-Team, das am Donnerstag eine Partnerschaft mit der E-Fuel-Firma Zero Petroleum von Paddy Lowe verkündet hat, begann das zweite Training mit einer FIA-Notiz. Denn Valtteri Bottas blieb beim Rausfahren aus der Box, als die Ampel noch auf Rot stand, ein paar Meter zu spät stehen. Ein Zwischenfall, der von der Rennleitung untersucht wurde.

Das Ergebnis: Der Finne bekam eine Verwarnung von den Kommissaren. “Der Fahrer hielt kurz nach dem Überfahren der Linie an und gab seinen Fehler in der Anhörung zu. Wir verhängen daher einen Verwarnung ohne Strafpunkte”, so die Begründung. In der Tageswertung belegen Bottas und Zhou die Positionen 17 und 19.

Der Schnellste des ersten Freien Trainings, Daniel Ricciardo (Racing Bulls), belegte diesmal nur den zwölften Platz (+1,142).

Wo kann ich Qualifying und Rennen live sehen?

Achtung, Formel-1-Fans: Der Saisonauftakt in Bahrain findet nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern schon am Samstag (2. März) statt. Das Rennen startet um 16:00 Uhr, und auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de berichten Kevin Scheuren und Kevin Hermann ab 15:30 Uhr live. Der Live-Kommentar der beiden kann zum Beispiel als alternative Tonspur zum TV-Bild genutzt werden.

Eine ausführliche Analyse des ersten Trainingstags, mit einem Schwerpunkt auf eine Auswertung der Longruns und damit des Kräfteverhältnisses in der Formel 1 2024, findet am Donnerstagabend um 21:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de statt. Die Auswertung der Daten erfolgt dabei mit dem Profitool OneTiming von PACETEQ, das sonst von zahlreichen namhaften Teams im Motorsport für die Datenanalyse genutzt wird.

Wer Qualifying und Rennen (sowie alle anderen Sessions des Wochenendes) live im TV sehen möchte, der sollte sich Freitag um 17:00 Uhr (Beginn Qualifying) und Samstag um 16:00 Uhr (Start Rennen) ins Notizbüchlein schreiben. In Deutschland übertragen den Saisonauftakt sowohl Sky als auch RTL live. (Hier geht’s zur TV-Übersicht für den Bahrain-Grand-Prix!)

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