Amazon profitiert vom Cloud-Geschäft
Amazon übertrifft mit den vorgelegten Geschäftsergebnissen die Erwartungen.
Amazon hat mit seinen am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftsergebnissen die Erwartungen übertroffen. Eine positive Überraschung war dabei vor allem Amazon Web Services, die Sparte für Cloud Computing, in der sich das Wachstum erheblich beschleunigt hat. Dieses Geschäft brachte erstmals einen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Dollar ein, ist also nun auf dem Weg zu einem Jahresumsatz von mehr als 100 Milliarden Dollar.
Die Finanzmärkte zeigten sich zufrieden, der Aktienkurs stieg im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 2 Prozent. Die Amazon-Aktie notiert derzeit in der Nähe ihres Allzeithochs, sie hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 70 Prozent an Wert gewonnen.
AWS gilt schon einiger Zeit als Kronjuwel des Konzerns, auch deshalb, weil die Sparte besonders profitabel ist. Amazon stellt hier Unternehmen, die ihre Informationstechnologie ins Internet verlagern wollen, Computerkapazitäten und zugehörige Dienstleistungen zur Verfügung. Dazu gehören zunehmend Technologien rund um Künstliche Intelligenz. Vorstandschef Andy Jassy sagte, diese KI-Angebote hätten maßgeblich dazu beigetragen, das Wachstum der Sparte wieder zu beschleunigen.
Amazon-Cloud konkurriert mit Microsoft und Google
Dieses Wachstum hatte sich im vergangenen Jahr abgeschwächt, in den drei Schlussmonaten lag es bei 13 Prozent. Im abgelaufenen Quartal konnte Amazon seine Umsätze aber um 17 Prozent auf 25,0 Milliarden Dollar steigern. Der Betriebsgewinn erhöhte sich sogar um 84 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar.
Amazon konkurriert in seiner Cloud-Sparte vor allem mit Microsoft und Google. Auch die beiden Wettbewerber meldeten vor wenigen Tagen für ihre Cloud-Aktivitäten im vergangenen Quartal ein stärkeres Wachstum und führten dies unter anderem auf KI-Technologien zurück.
Im Gesamtkonzern steigerte Amazon seinen Umsatz um 13 Prozent auf 143,3 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn hat sich von 3,2 Milliarden auf 10,4 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht, was vor allem auf Kostensenkungen zurückzuführen ist. Amazon hat im vergangenen Jahr inmitten einer zwischenzeitlichen Abschwächung des Geschäfts mehrere Entlassungsrunden durchgeführt.
Amazon verdient mit Werbung 11,8 Milliarden Dollar
Neben AWS wird auch das Werbegeschäft zu einer immer wichtigeren Einnahmequelle. Der Umsatz in dieser Sparte stieg um 24 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar, und auch hier dürften die Gewinnmargen überdurchschnittlich hoch sein. Amazon schaltet auf seiner Internetseite Anzeigen, auch auf Streamingplattform Prime Video ist seit kurzem Werbung zu sehen.
Etwas schwächer als erwartet fiel Amazons Prognose für das zweite Quartal aus. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz zwischen 144 Milliarden und 149 Milliarden Dollar. Das würde einem Wachstum von 7 bis 11 Prozent entsprechen und somit einer Abschwächung gegenüber dem ersten Quartal.