«Alle Markenkleider waren weg»: Schweizer in Italien beklaut
Ein Kurztrip nach Florenz endete für eine Gruppe Schweizer mit einem Horror-Erlebnis. Ihr Mietwagen wurde während eines kurzen Stopps in einem Einkaufszentrum nahe Mailand aufgebrochen. Der Schaden ist gross.
Was als idyllischer Kurztrip begann, endete für acht Schweizer in einem Fiasko. Nach ein paar Tagen in Florenz legten sie auf dem Rückweg letzten Sonntag einen letzten Stopp im «Il Centro» in Arese, nordöstlich von Mailand, ein. Geplant: ein schnelles Mittagessen, ein paar Einkäufe. «Wir dachten, wir kennen diesen Ort», erzählt A.*, eine der Betroffenen. Sie parkten ihren Kleinbus und trennten sich.
Doch die Rückkehr zum Parkplatz nach eineinhalb Stunden brachte eine böse Überraschung: «Kaum waren die ersten von uns beim Auto, klingelte schon mein Handy. Meine Cousine war dran, völlig aufgelöst. Sie erzählte, dass jemand in unser Auto eingebrochen war», berichtet die Geschädigte A. weiter. Entgegen den Erwartungen fanden sie aber keine eingeschlagenen Scheiben vor. Stattdessen war ein Fenster des VW-Busses komplett aus dem Rahmen genommen worden.
«Es sah so professionell gemacht aus, dass wir zuerst gar nicht glaubten, dass es Diebe waren. Aber alle Koffer waren weg, Kleider und Waren im Wert von 10’000 Franken.»
«Die Polizei stand nur herum»
Sie rannten zurück zum Einkaufszentrum, um Hilfe zu suchen. Doch weder Passanten noch die Sicherheitskräfte hatten etwas bemerkt. Die Enttäuschung war gross: «Man fühlt sich so hilflos in solchen Momenten», sagt ein anderes Mitglied der Gruppe.
Durch einen glücklichen Zufall konnten die Freunde mithilfe der Ortungsfunktion ihrer gestohlenen AirPods einige ihrer Besitztümer wiederfinden. Die Diebe hatten sie in einem nahegelegenen Wohngebiet auf die Strasse geworfen. «Es war surreal, unsere Sachen einfach so am Strassenrand zu sehen. Sie haben alles mitgenommen, was schnell zu Geld gemacht werden kann», erklärt A.
«Nie gedacht, dass uns so etwas passieren könnte»
Die hinzugerufene Polizei bot wenig Unterstützung, soll grösstenteils nur herumgestanden sein. «Das war wirklich frustrierend. Man erwartet doch, dass sie helfen», äussert sich U.*, ein anderer aus der Gruppe, verärgert. Trotz des Schocks und der geklauten Markenkleider soll ein grösserer finanzieller Verlust ausbleiben, da die Versicherung des Mietwagens für den Schaden aufkommen wird.
Die rausgedrückte Fensterscheibe haben sie für die Heimfahrt behelfsmässig mit Klebeband angeklebt. Nach diesem Erlebnis will die Gruppe aber vorsichtiger werden. «Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren könnte», sagt A. Sie räume ein, dass es leichtsinnig war, Wertgegenstände im Auto zu lassen. «In Zukunft passen wir besser auf. Entweder bleibt einer beim Auto oder wir nehmen alles mit. Gerade mit einem Schweizer Nummernschild scheint man besonders im Visier der Diebe zu sein», sagt sie.