Helsing, Apple, Intel, Mercedes und der Bundesfinanzhof – das war Freitag, 26.01.2024

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Helsing, Apple, Intel, Mercedes und der Bundesfinanzhof – das war Freitag, 26.01.2024

Gundbert Scherf gehört zu den Menschen, die kaum einer kennt, obwohl sie mitten in Deutschland an einem der heikelsten Zukunftsthemen arbeiten: Waffen, die auf Basis von künstlicher Intelligenz selbstständig über Leben und Tod entscheiden können. Seine Firma Helsing und Konkurrenten wie Quantum sind in einem Segment unterwegs, das seit dem russischen Überfall auf die Ukraine rasant Aufträge, Kapital und Bedeutung hinzugewinnt und dabei zugleich viele ethische Fragen aufwirft. Meine Kolleginnen Kirsten Bialdiga und Christina Kyriasoglou sind in die Branche eingetaucht – und haben auch mit Scherf gesprochen, der in den Zwischenräumen von Wirtschaft, Finanzindustrie und Sicherheitspolitik zu Hause ist, wie sie in ihrem Inside-Report schreiben.

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Die Wirtschaftsnews des Tages:

    Der Bundesfinanzhof (BFH) erfreut Immobilienerben. Einem gerade veröffentlichten Urteil zufolge können sie Gebäude künftig leichter verkaufen, ohne Spekulationssteuer zahlen zu müssen. „Mit seiner Entscheidung hat der BFH seine bisherige Rechtsprechung geändert“, kommentiert Fachanwältin Dorothee von Detten.

    Apple lässt in der EU künftig externe App-Stores und Bezahlmethoden auf dem iPhone zu. Die Kunden bekommen so mehr Auswahl etwa bei der Frage, welches Zahlungsmittel sie zum Bezahlen mit dem Handy hinterlegen wollen. Die zusätzliche Freiheit wurde von der Europäischen Union gegen den Willen des Konzerns erzwungen, der von Sicherheitsrisiken spricht.

    Intel stolpert erneut im Wettlauf mit Nvidia. Weil der Quartalsumsatz wohl grob 10 Prozent unter den bisherigen Erwartungen liegen werde, fiel der Aktienkurs zweistellig. Der einst dominierende Chiphersteller tut sich schwer mit der Umstellung auf das KI-Zeitalter.

Die Zahl des Tages:

Um 67 Prozent ist die Zahl der Frachtschiffe im Suezkanal gesunken, seit Huthi-Rebellen begonnen haben, sie vom Jemen aus zu attackieren. Normalerweise passieren gut 22.000 Schiffe jährlich die Abkürzung zwischen Asien und Europa, seit November werden sie zunehmend den langen, aber sichereren Seeweg um Südafrika herum geleitet.

Damit Sie mitreden können:

    Binnen zwei Jahren hat sich das investierte Wagniskapital in Europa halbiert, und es fließt neuerdings auch in andere Branchen: Robotik statt Lebensmittellieferdienste, Verteidigung statt E-Roller. Zugespitzt schreibt die neue manager-magazin-Kolumnistin Judith Dada, eine der renommiertesten deutschen Techinvestorinnen, jetzt würden die Kapitalgeber die Lösung „echter Probleme“ finanzieren – und dafür auch ein langjähriges Heiligtum der Branche über Bord werfen.

    Anfang der Woche sorgte Mercedes für Aufregung mit der Nachricht, seine Niederlassungen verkaufen zu wollen. Handelsketten könnten diese effizienter betreiben, behauptet der Konzern. Doch die Entscheidung ist viel enger mit der stockenden Elektrifizierungs- und Luxusstrategie von Ola Källenius verbunden, als Mercedes glauben machen will, analysiert manager-magazin-Autohandelsexperte Christoph Seyerlein in unserem Podcast mit Chefredakteur Sven Clausen.

Was Ihnen in Ihrem Unternehmen weiterhelfen könnte:

War es heute wieder besonders leer im Büro? Gerade der Freitag ist oft der Tag der dunklen Gänge, seit die große Homeoffice-Welle einsetzte. Die Pandemie hat das Arbeitsverhalten dauerhaft verändert – und mittlerweile kristallisieren sich Leitplanken heraus, die Flexibilität, Effizienz und Verlässlichkeit auch in der neuen Realität besser steuerbar machen, wie die Kollegen vom Harvard Business Manager aufgeschrieben haben.

Die besten Originaltexte aus dem aktuellen „Economist“:

    Chinas Aktienmarkt ist der zweitgrößte der Welt, doch seit Jahren fallen die Kurse. Für Investoren, die nicht nur auf westliche Konzerne setzen wollen, bieten sich laut „Economist“ Alternativen zum Ex-Börsenliebling – nicht nur in Indien und Südkorea.

    Apple war mit einer Bewertung von mehr als drei Billionen Dollar unangefochten der wertvollste Konzern der Welt, bis KI-Profiteur Microsoft kürzlich überholte. Probleme in China und Kartellklagen wiegen schwer. Unsere Kollegen vom britischen „Economist“ fragen: Ist die Apple-Aktie überbewertet?

Meine Empfehlung für das Wochenende:

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie vom Elektriker, Versicherungsvertreter oder Automechaniker ausgenommen werden, weil der Experte Sie als ahnungslosen Trottel einstuft und extraviel kassiert? Mir ging es oft so, obwohl ich sogar glaube, auf vielen Gebieten mit solidem Halbwissen einigermaßen folgen zu können. Hilft aber nichts, sagt Matthias Sutter, Direktor am Max-Planck-Institut, der in einem Experiment genau dieses Phänomen untersucht hat. Sein radikaler Tipp: Das Gegenüber über die eigene Kompetenz im Dunkeln tappen lassen. „Ich würde einfach nur sagen: ,Hier ist ein Gerät, bitte reparieren Sie es.‘“

Hätte ich das bloß schon vor Jahren gewusst! In diesem Sinne

ein schönes Wochenende,

Ihr Henning Hinze

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