Angst vor dem Krieg: Russe in Schweden wehrt sich gegen seine Abschiebung

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Pässe

Der russische Staatsbürger Sergey Poddubnyy lebt mit seiner Famile im schwedischen Luleå. Während seine Frau Iryna und sein 14-jährigen Sohn in Schweden bleiben dürfen, weil sie Ukrainer sind, droht Sergey Poddubnyy die Abschiebung.

Poddubnyy befürchtet eingezogen zu werden und an der Front gegen seine Verwandten kämpfen zu müssen, wenn er nach Russland zurückkehrt. Sergej hat einen russischen Pass, weil er in Russland geboren wurde, aber er hat auch eine Aufenthaltsgenehmigung für die Ukraine. Als der Krieg ausbrach, hielt er sich zum Arbeiten in Russland auf.

“Meinen sie, ich soll hingehen und töten und dann damit leben? Ich habe fast mein ganzes Leben in der Ukraine mit diesen Menschen gelebt, länger als in Russland”, sagt Poddubnyy.

Gericht: Keine Beweise für drohende Verfolgung

Gegen seine Abschiebung hat Poddubnyy geklagt und dem Gericht seinen Einberufungsbefehl vom Militär vorgelegt. Sein Bruder in Russland hätte das Schreiben für ihn bekommen. Aber die schwedischen Migrationsbehörde zweifelt die Echtheit des Dokuments an.

Nach Auffassung des Gericht könne Poddubnyy nicht nachweisen, dass ihm bei einer Abschiebung Verfolgung droht. Zwei Ausweisungsbefehle hat er von den schwedischen Behörden schon erhalten, jetzt wartet er auf eine endgültige Entscheidung eines Berufungsgerichts.

“Er hat keine ausreichenden Gewissensgründe vorgebracht, um nachzuweisen, dass ein Militärdienst gegen seine politischen oder moralischen Überzeugungen verstößt und er dadurch der Gefahr der Verfolgung ausgesetzt wäre”, heißt es in der Entscheidung des ersten Gerichtsurteils.

Die Familie lebt noch in Sumy in der Ukraine

“Sobald ich die Grenze erreiche, kann mich die Armee mitnehmen und im Krieg gegen die Ukraine einsetzen. Ist es normal, eine Person, die nicht töten will, in Putins Armee zu schicken?”, sagt der Familienvater.

Es ist auch unklar, ob Sergej in die Ukraine zurückkehren kann, was er nicht möchte, da er Gefahr läuft, auch dort zum Militär eingezogen zu werden.

Die Familie seiner Frau stammt aus der ukrainischen Stadt Sumy in der Nähe der russischen Grenze, wo sowohl Sergejs als auch Irynas Eltern noch leben. Die Familie wartet nun mit großer Sorge auf die endgültige Entscheidung des schwedischen Berufungsgerichts für Migration.

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