In this screen grab from a video taken on Wednesday, Dec. 6, 2023 by the BUAR done unit of the 110th Mechanized Brigade, bodies of presumably Russian soldiers lie scattered along tree line in Stepove village, near Avdiivka, Ukraine. About 150 bodies can be seen in two separate video clips filmed over treelines to the north and south of Stepove. (Ukrainian 110th mechanized brigade via AP)
Westliche, aber auch russische Militärblogger und das ukrainische Verteidigungsministerium berichten über eine neue russische Kampftaktik, welche massgeblich dazu beigetragen haben soll, dass es den Aggressoren gelang, die stark umkämpfte Stadt Awdijiwka zu erobern. Wie bereits bei Bachmut zeigte Russland dabei wenig Wertschätzung für die eigenen Soldaten.
Damals erhielten während des monatelangen Kampfes um die Kleinstadt die sogenannten «Menschen-Wellen» traurige Berühmtheit. Russland schickte dabei im Staccato kleine Trupps beinahe ungeschützt in die gegnerischen Feuerlinien. So gelang es unter enormen Verlusten, Meter um Meter zurückzuerobern.
6. Dezember 2023: Unzählige tote russische Soldaten liegen auf einem Schlachtfeld bei Awdijiwka. 16’000 Russen sollen bei der Einnahme der Stadt gefallen sein.
Die neue Taktik ist eine Erweiterung dieser Menschenwellen, mit dem Unterschied, dass bei Awdijiwka die Soldaten mit Schützenpanzern unter Beschuss in die Stadt gekarrt wurden. Videoaufnahmen zeigen, dass die Soldaten dabei manchmal sogar ungeschützt auf den Gefährten Platz nahmen.
Sofern lebend dort angekommen, versuchten die Infanteristen, sich in den komplett zerstörten Gebäuden zu verschanzen und die ukrainischen Verteidiger in Feuergefechte zu verwickeln, während sich die Fahrzeuge wieder zurückzogen, um weitere Soldaten zu holen.
Wie schon bei Bachmut soll auch in Awdijiwka die Überlebensquote der eingesetzten Truppen erschreckend tief gewesen sein. Pro Angriffswelle bestehend aus 100 bis 200 Soldaten soll die Hälfte der Männer ihr Leben verloren haben. Rund 60 Prozent der Fahrzeuge wurden zerstört. Viele Gefährte wurden bereits bei der Anfahrt getroffen. Bei der Abwehr kamen vor allem Drohnen zum Einsatz.
Awdijiwka ist heute komplett unter russischer Kontrolle – und komplett zerstört.
Aufgrund des Munitionsmangels der ukrainischen Artillerie erreichten vereinzelte Transporter dennoch ihr Ziel. Dank Drohnenüberwachung wussten die Ukrainer Bescheid über die Verstecke der Russen. Doch auch hier machte der Mangel an klassischer Artilleriemunition den Verteidigern einen Strich durch die Rechnung.
Von einer regelrechten Ressourcenschlacht berichtete der prorussische Militärblogger Andrej Morosow aus Awdijiwka. Entscheidend sei nur die Frage gewesen, wem zuerst das Material ausgehe, den Ukrainern die Munition, oder den Russen die Soldaten. «Murz», wie er auf Telegram hiess, schrieb auf seinem Kanal, dass bei der Eroberung von Awdijiwka 300 Fahrzeuge und 16’000 russische Soldaten geopfert wurden. Viele westliche Medien zitierten darauf diese Zahlen. Wenige Tage nach seiner Enthüllung beging Morosow nach russischen Angaben Selbstmord.
Aufrechterhalten wird indes die russische Angriffstaktik. Auf diese Weise wurde am letzten Wochenende auch die ukrainischen Stellungen bei Robotyne attackiert. Doch ewig, so schätzt der Kriegsberichterstatter von «Forbes», kann Russland diese Taktik nicht mehr aufrechterhalten. In den ersten beiden Kriegsjahren verlor Russland pro Monat 80 Schützenpanzer. Nun sind es täglich beinahe zehn. «Forbes» erwartet, dass Russland schon bald eine neue Angriffsstrategie entwickeln muss. Denn auf diese Weise seien auch die gigantischen Bestände an Schützenpanzern von Russland innerhalb eines Jahres aufgebraucht.
Ukraine verliert wohl ersten Abrams-Panzer aus USA und anderes westliches Top-WaffensystemVideo: watson/lucas zollinger
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